Dickmaulrüssler frühzeitig bekämpfen

Der Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) zählt zu den hartnäckigsten Schädlingen in Ziergärten. Seine Larven schädigen die Wurzeln vieler Pflanzen, während die adulten Käfer an Blättern fressen. Besonders Rhododendren, Kirschlorbeer, Hortensien, Rosen und Erdbeeren stehen auf seinem Speiseplan. Wer bereits im Frühjahr aktiv wird, kann einen Großteil der Schäden verhindern – und die Käferpopulation entscheidend eindämmen.
Fraßspuren erkennen: Der erste Hinweis
Ab Ende April werden die Nächte milder, und die nachtaktiven Dickmaulrüssler verlassen ihre Winterverstecke. Die adulten Käfer verursachen typische buchtenartige Fraßspuren an den Blatträndern. Tagsüber verstecken sie sich im Boden, unter Rindenmulch oder zwischen Pflanzenteilen. Die Fraßschäden sind zwar optisch störend, doch die größte Gefahr geht von den Larven aus, die an den Wurzeln der Pflanzen fressen.

Jetzt aktiv werden: Bekämpfung im Frühjahr
Absammeln und mechanische Fallen (ab April/Mai)
In den Abendstunden lassen sich adulte Käfer mit einer Taschenlampe absammeln. Wellpappe-Ringe oder umgedrehte Tontöpfe, gefüllt mit Holzwolle, dienen als Verstecke – morgens können Käfer dort abgesammelt werden.
Eine regelmäßige Kontrolle lohnt sich besonders im Mai und Juni, wenn die Käfer ihre Aktivität steigern.
Biologische Bekämpfung mit Nematoden (ab ca. 12°C Bodentemperatur)
Spezielle HM-Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) wirken gegen die Larven im Boden, die Anwendung erfolgt im Mai/Juni, möglichst bei bedecktem Himmel oder abends auf feuchtem Boden. Die Nematoden dringen in die Larven ein und töten sie innerhalb weniger Tage.

Wichtig: Der Boden muss während der Anwendung und die folgenden Tage gleichmäßig feucht gehalten werden.
Weitere Maßnahmen zur Eindämmung
- Rindenmulch reduzieren: Eine Mulchschicht ist eigentlich nützlich, dient den Käfern jedoch als ideales Versteck. Bei befallenen Pflanzen sollte Mulch entfernt werden.
- Pflanzgefäße kontrollieren: Kübelpflanzen sind besonders gefährdet, da Larven sich dort konzentrieren und Wurzeln schädigen. Eine Nematodenbehandlung ist auch im Topf möglich.
- Nützlinge fördern: Laufkäfer und Igel fressen die Larven und Käfer – strukturreiche Gärten mit Laub, Totholz und Unterschlupfmöglichkeiten helfen dabei.
Im Jahresverlauf: Langfristig dranbleiben
Die Bekämpfung des Dickmaulrüsslers ist kein einmaliger Vorgang. Nach dem Frühjahr sollte im Spätsommer/Frühherbst (August/September) eine zweite Nematodenbehandlung erfolgen, um die neue Larvengeneration zu erfassen. Ein mehrjähriger Bekämpfungsplan ist oft notwendig, um die Population spürbar zu reduzieren.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de