Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
27.05.2025 von Tom

Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig

Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig
Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig - Foto 1

Wer an Nachtschattengewächse denkt, hat meistens zuerst Tomaten, Kartoffeln und Paprika im Kopf – lecker, gesund und vielseitig. Doch hinter dieser harmlosen Fassade verbirgt sich eine ziemlich spannende und nicht ganz ungefährliche Pflanzenfamilie, die nicht nur essbar, sondern auch giftig bis tödlich sein kann. Die Solanaceae sind eben nicht nur Freunde der Küche, sondern auch Meister der Giftmischung.

Essbare Nachtschatten

Tomate, Kartoffel oder Paprika werden alltäglich in unseren Küchen genutzt. Doch Vorsicht: Gerade Kartoffeln enthalten in grünen oder keimenden Teilen den Giftstoff Solanin. Der ist für uns Menschen in kleinen Mengen meist harmlos, kann aber zu Übelkeit, Durchfall oder Schlimmerem führen. Tomaten enthalten zwar auch Solanin, aber in deutlich geringeren Mengen – sie sind nur dann gefährlich, wenn man wirklich große Mengen grüner oder unreifer Früchte isst.

Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig
Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig - Foto 2

Beim Umgang mit essbaren Nachtschatten gilt: Keine grünen oder beschädigten Kartoffeln verwenden, und unbedingt alle grünen Stellen großzügig entfernen. Tomaten und Paprika sollten reif verzehrt werden, unreife Früchte besser meiden. Blätter oder Stängel dieser Pflanzen gehören generell nicht auf den Teller. Wer diese einfachen Regeln beachtet, kann die leckeren Nachtschattengefährten sorglos genießen und bleibt dennoch auf der sicheren Seite.

Giftige Zierpflanzen

Nachtschatten sind auch echte Schönheiten im Garten, denkt man nur an die imposanten Engelstrompeten oder die zarten Petunien. Doch Vorsicht: Hinter den hübschen Blüten lauert oft das Gift. Engelstrompeten etwa enthalten Atropin und Scopolamin – Alkaloide, die Halluzinationen, Herzrasen und im schlimmsten Fall sogar Atemlähmungen verursachen können. Ein Berühren der Pflanze reicht nicht, aber der Verzehr von Blättern oder Samen kann lebensgefährlich sein.

Auch der Stechapfel oder die Tollkirsche gehören zu den Nachtschattengewächsen und sind berüchtigt für ihre toxische Wirkung. Gerade Kinder und Haustiere sind gefährdet, wenn sie aus Neugier mal an Blättern oder Früchten knabbern. Besonders gefährlich: Viele Giftpflanzen schmecken bitter, die Beeren der Tollkirsche sind jedoch lecker und süß. Wer sie versehentlich probiert, spuckt sie also nicht sofort und instinktiv wieder aus, sondern isst weiter.

Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig
Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig - Foto 3

Heilpflanzen mit dunkler Seite

Und dann sind da noch die Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten genutzt werden, aber ebenfalls zur Familie der Nachtschatten gehören: Belladonna (Tollkirsche), Bilsenkraut, Alraunte, etc. 

In kleinen, genau dosierten Mengen können sie medizinisch wertvoll sein – etwa als schmerzlindernde oder krampflösende Mittel. Doch die Grenze zwischen Heilung und Vergiftung ist hier besonders schmal. 

Viele dieser Pflanzen enthalten das gefährliche Alkaloid Atropin, das bei Überdosierung zum Atemstillstand und Tod führen kann. Deshalb sind sie nur unter ärztlicher Aufsicht oder in pharmazeutischer Zubereitung sicher verwendbar.

Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig
Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig - Foto 4

Warum sind Nachtschatten so giftig?

Die Natur hat sich einiges einfallen lassen, damit ihre Pflanzen nicht einfach aufgefressen werden: Nachtschattengewächse sind Meister im Produzieren von Alkaloiden. Diese Giftstoffe sind in der Regel so konstruiert, dass sie Insekten, Säugetiere oder Pilze fernhalten. Für uns Menschen bedeutet das: Wenn man nicht aufpasst, kann ein vermeintlich harmloses Pflänzchen oder Gemüse zum gefährlichen Gegner werden.

Lieben oder meiden – Nachtschattengewächse sind nichts für Unachtsame

Nachtschattengewächse sind faszinierende Pflanzen, die unser Leben kulinarisch, medizinisch und optisch bereichern. Doch sie haben auch eine dunkle, giftige Seite, die man nicht unterschätzen sollte. Ob in der Küche, im Garten oder in der Apotheke – ein bisschen Respekt vor ihren Inhaltsstoffen schadet nicht.

Wer das weiß und sorgfältig damit umgeht, kann die Vorteile der Nachtschatten genießen. Wer es jedoch übertreibt oder unvorsichtig ist, riskiert unangenehme bis gefährliche Folgen. Vielleicht ein Grund mehr, der Nachtschattenfamilie ein bisschen mit Ehrfurcht zu begegnen.

 

Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Nachtschattengewächse: Schön, nahrhaft… und giftig (Artikel 6953)

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Der Weg zu Gartenteich – Trampelpfad oder gepflasterter Weg

Der Weg zu Gartenteich – Trampelpfad oder gepflasterter Weg

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie du deinen Gartenweg gestalten kannst. Es gibt einige wichtige Faktoren, die du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass der Weg nicht nur schön aussieht, sondern auch funktional ist und sich gut in die Gesamtgestaltung deines Gartens einfügt.Bei der Auswahl der Steine für deinen Gartenweg gibt

Hundepool - Alles, was du über Planschbecken für Hunde im Garten wissen musst

Hundepool - Alles, was du über Planschbecken für Hunde im Garten wissen musst

Wenn es im Sommer so richtig heiß wird und die Sonne im Garten knallt, dann sehnen sich nicht nur wir Menschen nach einer kühlen Erfrischung. Auch Hunde leiden schnell unter Hitze, suchen Schatten, hecheln ununterbrochen und brauchen dringend Möglichkeiten, ihren Körpertemperatur wieder runterzubringen. Genau an diesem Punkt kommt der Hundepool

Fehler beim Transport eines Aquariums

Fehler beim Transport eines Aquariums

Der Transport eines Aquariums gehört zu den heikelsten Aufgaben im Hobby. Selbst routinierte Aquarianer geraten ins Schwitzen, wenn ein Umzug, ein neuer Standort oder der Kauf eines gebrauchten Beckens bevorsteht. Ein Aquarium wirkt auf den ersten Blick robust – Glas, Silikonnähte, stabile Kanten. Doch genau diese Konstruktion reagiert extrem empfindlich

Stammformen bei Obstbäumen - Grundlagen, Unterschiede und Tipps für die richtige Auswahl

Stammformen bei Obstbäumen - Grundlagen, Unterschiede und Tipps für die richtige Auswahl

Wer einen Obstgarten anlegen oder bestehende Obstbäume gezielt pflegen möchte, stößt früher oder später auf den Begriff der Stammformen. Diese Bezeichnung beschreibt die Art und Weise, wie ein Obstbaum erzogen und aufgebaut ist – also wie hoch der Stamm ist, wie sich die Krone entwickelt und welche Wuchsform der Baum im Laufe seines Lebens annimmt.

Was ist bei der Begrünung einer Fassade zu beachten?

Was ist bei der Begrünung einer Fassade zu beachten?

Fassadenbegrünung ist ein faszinierender Trend im Garten- und Landschaftsbau. Sie verbindet Ästhetik mit Funktionalität und bietet eine Reihe von Vorteilen, wie die Verbesserung des Mikroklimas, die Isolation von Gebäuden und die Förderung der Biodiversität. Doch bevor man eine grüne Fassade anlegt, gibt es einiges zu beachten. Dieser Artikel