Wenn Hortensien die Hitze plagt - Klimawandel und Zierpflanzen
Noch im regenreichen Juli präsentierten sich die Hortensien in voller Pracht, mit steigender Hitze und anhaltender Trockenheit hängen jedoch die Blätter kraftlos herab und die Blüten wirken matt. Die beliebte Zierpflanze leidet unter Hitzestress.
Hortensien bei Hitze und Trockenheit
Die großblättrigen Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) sind an feucht-kühle Sommer angepasst. Ihre großen Blätter verdunsten sehr viel Wasser, wodurch sie bei hohen Temperaturen schnell in Trockenstress geraten.
Widerstandsfähiger sind Arten wie die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) oder die Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens). Sie vertragen höhere Temperaturen, reagieren weniger empfindlich auf Sonneneinstrahlung und benötigen insgesamt weniger Wasser.
Weitere empfindliche Gartenpflanzen
Neben Hortensien reagieren zahlreiche andere Zierpflanzen empfindlich auf die zunehmenden Sommerhitzeperioden und längeren Trockenphasen. Besonders betroffen sind Arten, die von Natur aus aus Regionen mit mildem Klima und gleichmäßiger Feuchtigkeit stammen.
Funkien (Hosta) sind ausgesprochene Schatten- und Feuchtigkeitspflanzen. Ihre großen, weichen Blätter verdunsten viel Wasser, besitzen jedoch keine Anpassung an direkte, starke Sonneneinstrahlung. Bei Hitze welken sie innerhalb weniger Stunden, wenn die Wasserversorgung nicht konstant ist. Häufig sind im August großflächige Trockenschäden zu sehen, selbst wenn regelmäßig gegossen wird.
Astilben schätzen kühle, feuchte Standorte mit humusreichem Boden. Sie reagieren besonders empfindlich auf austrocknende Winde und fehlende Bodenfeuchtigkeit. In heißen Sommern bleiben ihre Blütenrispen klein, die Blätter verlieren früh ihre Frische und verfärben sich gelblich bis bräunlich.
Auch Rhododendren leiden unter den veränderten Bedingungen. Diese Sträucher stammen ursprünglich aus Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit und gleichmäßiger Wasserversorgung. In trockenen, heißen Sommern rollen sie ihre Blätter ein, um Verdunstung zu reduzieren, und blühen im Folgejahr oft weniger üppig.
Selbst vermeintlich robuste Arten wie Rosen sind betroffen, wenn sie an vollsonnigen, windoffenen Standorten stehen. Die intensive Sonneneinstrahlung kann dazu führen, dass Blütenknospen vertrocknen, bevor sie sich öffnen. Auch Hitzestress-bedingte Schädlingsprobleme, wie ein vermehrtes Auftreten von Spinnmilben, werden in solchen Jahren häufiger beobachtet.
Pflege- und Anpassungsstrategien
Wer auch empfindlichere Pflanzen erhalten möchte, sollte gezielt vorbeugen. Dazu gehören:
Standortwahl
Empfindliche Pflanzen an halbschattigen Plätzen ansiedeln, um sie vor der intensiven Nachmittagssonne zu schützen.
Bodenfeuchte sichern
Eine dicke Mulchschicht aus Rindenhumus, Laub oder Rasenschnitt verringert die Verdunstung und hält den Boden länger feucht.
Gezieltes Gießen
Besser selten, dafür ausgiebig. Die Morgen- oder Abendstunden sind ideal, da weniger Wasser verdunstet.
Sortenwahl
Beim Kauf auf hitzeverträgliche Arten achten und gegebenenfalls trockenheitsresistente Stauden wie Lavendel, Katzenminze oder Sonnenhut einplanen.
Mikroklima schaffen
Hecken, Sträucher oder Pergolen mildern Wind und Sonne und sorgen für einen ausgeglicheneren Wasserhaushalt.
Gewinner des Klimawandels im Garten
Einige Pflanzen profitieren von warmen, trockenen Sommern. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian gedeihen oft besser als in früheren Jahrzehnten. Auch trockenheitsresistente Stauden wie Fetthenne, Blauraute oder Königskerze zeigen unter diesen Bedingungen ihre volle Pracht.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





