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Protokoll Einlaufphase filterloses Becken

Protokoll Einlaufphase filterloses Becken

Hallo,

wie schon einige mitbekommen habe, läuft mein neues Paludarium filterlos. Da ich ja schon seit vielen Jahren Geringfilterung fahre und damit nur positive Erfahrungen hatte, wollte ich jetzt mal einen Schritt weitergehen.

Filterfrei - hört sich ja erst mal ungewohnt an. Was man heutzutage schon alles an Filtern bekommt, gleicht ja mehr einem Technikpark (man denke nur an dem Eheim professional 3 oder die neue Fluval G- Serie).

Und die Meinung je grö??er der Filter desto besser ist ja oft vertreten.

Allerdings gab es Filter ja nicht von Anfang an in der Aquaristik als Hifsmittel. Und trotzdem liefen die Becken teilweise recht gut. Natürlich nicht alle, aber das tun auch Becken selbst mit der heute erhältlichen ganzen Technik auch nicht. ;-)

Früher musste also das Becken selber als Filter herhalten. Da sich die Nitirfikationsbakterien ja nicht zu Filterbakterien mutiert haben, also unbedingt auf einen Filter angewiesen sind, sollte das ja auch in der heutigen Zeit klappen.

Und das will ich jetzt auch mal ausprobieren.

Ach ja: ich fahre ja schon seit ewigen Zeiten mit Besatz ein, da ich einer Einlaufphase von mehreren Wochen ohne Besatz überhaupt nichts abgewinnen kann.

Ist natürlich interessant, wie die Einlaufphase dann so ohne Filtermaterial verläuft.

Von daher werde ich hier mal so nach und nach meine Beobachtungen aufschreiben. Eins vorweg: ich bin überrascht, was sich so bisher so tat.

Woche eins:

Die Fische sind seit Samstag drin. 3 meiner Corys haben das Privileg ihr tristes Dasein in dem Behelfsbecken zu beenden. Vorher fand ein sehr gro??er Wasserwechsel statt, da die Wurzeln wirklich sehr färben.

Dienstag: Nitrit ist auf 0, 1mg/l. Jetzt wird es interessant. Der berühmt berüchtigte Nitritpeak kündigt sich an. Natürlich ist dieser Wert kein Grund, um Wasser zu wechseln. Mache ich also auch nicht.

Mittwoch: ??hm, ja was ist das denn? Nitrit ist auf 0, 05 mg/l gefallen.

Donnerstag: Nitrit ist nicht mehr nachweisbar. Tja, so einen Nitritpeak zu haben ist ja auch mal was: er hat ganze 24 Stunden gedauert. Und die Höhe von 0, 1 mg/l ist ja auch nicht zu verachten. ;-)

Woche 2:

Samstag: 3 weitere Corys werden von mir rübergesetzt. Nitritmä??ig tat sich bis Montag erst mal nichts. So langsam fangen aber meine emers gezogenen Echinodoren an, ihre ??berwasserblätter abzusto??en. Also viel Belastung.

Dienstag: Hm, Nitrit wieder auf 0, 1mg/l. Die Echinodoren leisten also ganze Arbeit.

Mittwoch: Nitrit ist wieder n.n. Also wieder nichts mit einem erhöhten Nitritwert, trotz der gesteigerten Belastung.

Weitere Beobachtungen: Die Wurzeln sind wirklich sehr stark färbend. Aber ansonsten ist das Wasser glasklar. Da bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich das unbedingt positiv sehe. Oft ist es so, dass Becken mit einem Silberglanz Pflanzenmä??ig besser laufen. Aber da lass ich mich überraschen.

Mulm: Der Mulmanfall ist ein wenig höher, als ich bisher bei meinen Aquarien in der Einlaufphase beobachten konnte. Ist aber wirklich nicht viel. Wenn jetzt die Echinodorenblätter weiter zerfallen, wird es dann richtig interessant.

Algen: Ich kenne es gar nicht anders: Kieselalgen waren immer meine Begleiter in den ersten Wochen der neuen Becken.

Diesmal habe ich bis jetzt nicht eine Alge entdeckt. Kann natürlich noch kommen.

Fortsetzung folgt, ach ja, andere Tests au??er Nitirit gibt es nicht, die sind nämlich abgelaufen. Ich habe nur noch Teststreifen. Sind ja eingentlich sehr ungenau. Allerdings scheint sich da doch etwas anzubahnen. Diese Teststreifen zeigen nämlich recht genau meinen Nitratwert im Leitungswasser an. Auch die ersten Tests mit diesen Teststreifen im Becken zeigten diesen Wert an. Heute der Test war wirklich schon sehr blass. Dieses Nitratverschwinden wurde aber auch schon bei den anderen Aquarianern beobachtet, die filterfrei betrieben. Mal sehen, wie es weiter geht.

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Fortsetzung:

Woche 2

Freitag: heute habe ich mal einen Versuch gemacht, die Belastbarkeit des Beckens auszutesten. Praktisch in jeder Abhandlung über fiterfreie Aquarien wird vor ??berfütterung gewarnt. Also gab es heute für meine Corys einen besonders gro??en Happen (gehaltvolles Granulatfutter, das für mindestens die dreifache Anzahl der Tiere gereicht hätte). Auch nach 2 Stunden war noch Futter vorhanden (meine Schnecken sind noch recht wenig und brauchen etwas, überschüssiges Futter zu vertilgen).

Ich habe es mit dieser Futtergabe nicht geschafft, den Nitritwert zu erhöhen. Mehrere Messungen zeigten keinen signifikanten Anstieg.(Das beruhigt ja schon etwas, nicht immer bin ich es ja, der die Fische füttern kann)

Woche 3

Samstag: meine restlichen 4 Corys werden umgesetzt. Ansonsten läuft das Becken erstaunlich stabil. Ein minimaler Kieselalgenbelag hat sich auf meinen Cryptocorynen ausgebreitet. Das Wasser hat bis jetzt seine Klarheit behalten. Ich habe mal ein Bild davon gemacht. Trotz der braunen Färbung kann man längs durchs Aquarium bis auf den wei??en Schrank schauen.

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Fortsetzung

Mittwoch: Trotz des erhöhten Besatzes und der damit verbundenen stärkeren Fütterung bleibt der Nitritwert n.n.

Auch die Wasserklarheit verändert sich nicht. Keinerlei Trübungen. Es ist allerdings ein leicht erhöhter Mulmanfall zu sehen, aber nichts Dramatisches. Es ist also nicht so, dass gro??e Mulmflocken durchs Becken treiben.

Der Kieselalgenbefall hat sich nicht verschlimmert, ganz im Gegenteil, er nimmt schon wieder ab. Andere Algen sind bisher nicht auszumachen.

Der Nitratwert bleibt laut Teststreifen auf einen niedrigen Level, aber noch nachweisbar.

Alles im allen bin ich absolut positiv überrascht, wie die Einlaufphase dieses Beckens verläuft. Könnte unproblematischer nicht sein. Mal sehen, ob es so bleibt.

----Fortsetzung:

Woche 4:

Samstag:

meine Amanogarnelen sind eingezogen.

Freitag: Sowohl meinen Panzerwelsen wie auch den Garnelen geht es ausgezeichnet. Alle Tiere sind voll ausgefärbt und agil. Nitrtimä??ig tut sich gar nichts.

Nach nun mehr 4 Wochen kann ich das Fazit ziehen, dass filterfreie Aquarien durchaus nicht problematischer sind (sein müssen) als gefilterte Becken während der Einlaufphase.

Dieses Becken belehrt mich sogar eines Besseren. So unproblematisch verlief bisher noch nie eine der vielen Einlaufphasen, die ich bisher durchlaufen habe.

Da die erste Einlaufphase nun abgeschlossen ist, wird nächste oder übernächste Woche der endgültige Besatz einziehen. Ich bin absolut sicher, dass das keinerlei Probleme macht.

Die sehr guten Erfahrungen mit diesem Becken haben mich dazu animiert, mein 84l Becken auch auf filterlos umzustellen. Es sind bereits 2/3 des Filtermaterials entfernt.

Eins muss man aber ganz klar sagen: Filterfreie Becken sind nichts für Aquarianer, die eine Mulmphobie haben. Es fällt definitiv mehr Mulm an, dieser stört aber zumindest bei mir nicht, da er eben nicht durchs freie Wasser schwirrt.

Protokoll Einlaufphase filterloses Becken
Blogartikel 'Blog 3506: Protokoll Einlaufphase filterloses Becken' aus der Kategorie: "Mein Einrichtungsbeispiel" zuletzt bearbeitet am 29.08.2010 um 16:06 Uhr von Kulleraugen-Fan
Kommentare:
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Geschrieben am 11.08.2010 um 22:21 von Miguel
Hallo,
find ich echt interessant wollte das auch mal machen da bei mir die Belastung durch Kot etc eher gering ist da ich nur eine kl. Schildkröte drin habe hatte aber bisher immer zu viel Respekt davor es zu probieren und Strömung braucht die Schildkröte auch keine aber naja es läuft alles Super im moment und desahlb lass ich es erst mal so =) !
Bin schon mal gespannt wie es bei dir weitergeht !
Gruss Miguel