Blog: Zierfruchtpflanzen für Herbst und Winter (7367)
Wenn die meisten Blüten längst verblüht und die Beete leerer geworden sind, beginnt für manche Pflanzen erst ihr großer Auftritt: Sie schmücken den Garten mit leuchtenden Fruchtständen, filigranen Samenkapseln oder bizarr geformten Hülsen und sorgen dafür, dass auch im Spätherbst und Winter noch Strukturen und Farben zu sehen sind. Diese sogenannten Zierfruchtpflanzen bringen einen besonderen Reiz in Beete, Rabatten und Naturgärten und sind zudem oft wertvolle Nahrungsquellen für Vögel.
Herbst- und Winterschmuck durch Früchte, Kapseln und Samenstände
Besonders bekannt ist die Lampionblume (Physalis alkekengi) mit ihren orange leuchtenden Hüllblättern, die an kleine Papierlaternen erinnern. Im Spätherbst trocknen sie zu einem feinen Netzgewebe, das die Frucht im Inneren sichtbar werden lässt – ein faszinierendes Schauspiel, das sich auch in Trockensträußen sehr gut macht.
Ähnlich dekorativ, wenn auch völlig anders im Charakter, sind die Fruchtstände des Mohns (Papaver). Nach der Blüte bilden sich kugelige Samenkapseln mit sternförmiger Öffnung, die über den Winter stabil bleiben. Ob im Beet oder als getrockneter Bestandteil herbstlicher Arrangements – sie bringen natürliche Eleganz und Struktur in den Garten.
Einen weiteren Blickfang bietet die Nigella damascena, im Volksmund Jungfer im Grünen genannt. Ihre ballonartigen, fein geäderten Samenkapseln verfärben sich nach der Blüte purpur bis bräunlich und halten sich monatelang. Ähnlich zart wirken die Fruchtstände von Clematis-Arten, deren silbrig schimmernde Samenbüschel wie kleine Federn im Winterlicht glänzen.
Auch Allium-Arten (Zierlauche) zeigen nach der Blüte eine eindrucksvolle Architektur: ihre sternförmigen Samenstände behalten über Wochen eine kugelige Form und verleihen Beeten eine grafische Struktur. Die Sonnenhüte (Rudbeckia) und Echinacea tragen dagegen schwarze, kegelförmige Samenköpfe, die nicht nur ästhetisch wirken, sondern auch Finken und Meisen anziehen.
Für farbige Akzente in trüben Monaten sorgen Pflanzen mit echten Zierfrüchten. Dazu gehören die Zieräpfel (Malus-Arten) mit kleinen, leuchtenden Früchten in Gelb, Orange oder Rot, die oft bis in den Winter am Baum haften. Auch der Pfaffenhütchen-Strauch (Euonymus europaeus) ist mit seinen pinkfarbenen Kapseln und orangefarbenen Samen ein auffälliger Herbstschmuck, der zugleich ökologisch wertvoll ist.
Eine weitere interessante Art ist die Schneebeere (Symphoricarpos albus), deren weiße, wachsartige Beeren an kleinen Perlenketten erinnern. Sie bleiben bis weit in den Winter hinein am Strauch und setzen helle Akzente, wenn der Rest des Gartens längst verblasst ist. Für Liebhaber dunklerer Töne lohnt sich ein Blick auf die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa), deren fast schwarz glänzende Früchte in frostigen Wintern wie kleine Perlen schimmern.
Struktur, Farbe und Lebensraum
Pflanzen mit dekorativen Samen- und Fruchtständen sind nicht nur schön, sondern auch ökologisch bedeutsam. Viele von ihnen liefern in der kalten Jahreszeit Nahrung für Vögel und Kleinsäuger oder bieten Insekten Schutz in hohlen Stängeln. Wer also verblühte Stauden nicht zu früh abschneidet, erhält nicht nur einen natürlichen Gartenschmuck, sondern unterstützt auch die Artenvielfalt.
Auch optisch lohnt es sich, etwas Geduld zu zeigen. Frost, Schnee und Wintersonne verwandeln die Fruchtstände oft in kleine Kunstwerke, die dem Garten eine stille Poesie verleihen. Selbst verblasste Strukturen oder halbverwitterte Samenkapseln können in Kombination mit Reif und Lichtstimmungen noch eindrucksvoll wirken.
Rückschnitt im späten Winter – wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist
Wer einige Stängel für Dekoprojekte im Haus schneiden möchte, sollte dies bereits im Spätsommer tun, solange die Fruchtstände noch fest und nicht durchnässt sind.
Generell gilt aber: Erst im späten Winter oder frühen Frühjahr sollten die trockenen Stängel und Fruchtstände entfernt werden – meist zwischen Februar und März, bevor das neue Wachstum beginnt. Zu frühes Schneiden im Herbst raubt dem Garten nicht nur den winterlichen Schmuck, sondern auch wertvolle Überwinterungsorte für Insekten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de









