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Phyteuma nigrum im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Schwarze Teufelskralle

Phyteuma nigrum im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Schwarze Teufelskralle)
Phyteuma nigrum (Schwarze Teufelskralle) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Steinsplitter, Schwarze Teufelskralle - Phyteuma nigrum 2, CC BY-SA 3.0

Wissenswertes zu Phyteuma nigrum (Schwarze Teufelskralle)

Die Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) ist eine faszinierende Wildstaude, die durch ihre ungewöhnliche Blütenform und ihre tiefviolett bis schwarzblauen Blütenköpfe auffällt. Sie gehört zu den botanisch und ästhetisch interessantesten Pflanzen für naturnahe Gärten, Blumenwiesen und feuchte Standorte wie Teichränder. In der Gartenkultur spielt sie zunehmend eine Rolle, da sie nicht nur optisch außergewöhnlich wirkt, sondern auch heimische Insekten unterstützt.

Herkunft und botanische Einordnung

Die Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) gehört zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) und zur Gattung Phyteuma, den sogenannten Teufelskrallen. Diese Gattung umfasst etwa 20 bis 30 Arten, die überwiegend in Europa verbreitet sind.

Phyteuma nigrum ist in Mitteleuropa und Nordeuropa heimisch, wobei sie besonders in den Alpen, dem Voralpenland, Skandinavien und Teilen des Baltikums vorkommt. Sie wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen, an Bachufern und in lichten Wäldern, häufig auf humusreichen, leicht sauren Böden.

In Deutschland steht sie in einigen Bundesländern unter besonderem Schutz, da ihre natürlichen Standorte durch Entwässerung und intensive Landwirtschaft stark zurückgegangen sind.

Beschreibung und Aussehen

Die Schwarze Teufelskralle ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Zentimetern erreicht.

Der auffälligste Teil ist zweifellos der Blütenstand: eine kompakte, kugelige bis leicht längliche Ähre aus zahlreichen, dicht stehenden, schmalen Blüten. Diese Blüten sind tief violett, blauschwarz oder fast schwarz, was der Pflanze ihren markanten Namen eingebracht hat.

Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, manchmal auch bis in den August hinein, je nach Höhenlage und Standortbedingungen.

Die Blätter sind lanzettlich bis spatelförmig, grundständig in einer Rosette angeordnet und meist leicht gezähnt. Der Stängel ist aufrecht, kahl oder leicht behaart und trägt wenige kleinere Laubblätter.

Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte, die zahlreiche winzige Samen enthalten – die Hauptquelle für die natürliche Vermehrung.

Standort und Haltungshinweise

Phyteuma nigrum bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ideal sind Plätze mit gleichmäßig feuchtem, humosem und nährstoffarmem Boden, wie sie in naturbelassenen Wiesen oder an Teichrändern vorkommen.

Die Pflanze liebt leichte, lockere Erde und reagiert empfindlich auf Staunässe, verträgt jedoch keine langanhaltende Trockenheit. Besonders während der Blütephase sollte der Boden nie völlig austrocknen.

Im Garten ist sie hervorragend geeignet für:

  • Naturgärten und Wildblumenbeete
  • Feuchtwiesen und Bachufer
  • Teichränder
  • Blütenreiche Steingärten mit ausreichender Feuchtigkeit

Einmal eingewachsen, gilt die Schwarze Teufelskralle als pflegeleicht. Sie benötigt keinen Dünger, da zu nährstoffreiche Böden zu üppigem, aber schwachem Wuchs führen.

Pflanzung am Gartenteich

Am Teichrand entfaltet Phyteuma nigrum ihren besonderen Charme. Sie harmoniert wunderbar mit anderen heimischen Feuchtwiesenpflanzen wie Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) oder Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica).

Wichtig ist, sie nicht direkt ins Wasser, sondern in den feuchten Uferbereich zu pflanzen – dort, wo der Boden dauerhaft frisch, aber nicht durchnässt ist.

Optimal ist ein Pflanzabstand von etwa 25–30 cm, um ausreichend Platz für die Ausbreitung zu gewährleisten.

Tipp: Wenn du mehrere Exemplare in kleinen Gruppen setzt, entsteht ein natürlicher, harmonischer Eindruck – ähnlich wie auf einer alpinen Feuchtwiese.

Giftigkeit

Phyteuma nigrum gilt als nicht giftig für Menschen, Haustiere oder Wildtiere. Im Gegenteil: Sie ist eine wichtige Nektarquelle für Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge.

Damit ist sie eine hervorragende Wahl für alle, die einen ökologisch wertvollen Garten gestalten möchten.

Vermehrung und Zucht

Die Schwarze Teufelskralle kann sowohl durch Samen als auch durch Teilung älterer Pflanzen vermehrt werden.

Aussaat:

  • Die Samen sollten im Herbst oder zeitigen Frühjahr direkt ins Beet gesät werden.
  • Da es sich um Kaltkeimer handelt, benötigen sie eine mehrwöchige Kälteperiode (z. B. natürliche Winterkälte), um zu keimen.
  • Nach der Keimung entwickeln sich die Jungpflanzen recht langsam, blühen aber meist ab dem zweiten oder dritten Jahr.

Teilung:

  • Im Frühjahr oder Herbst können ältere Horste vorsichtig geteilt werden.
  • Die Teilstücke werden in feuchte, lockere Erde gesetzt und gut angegossen.
  • Wichtig ist, dass die Wurzeln nicht austrocknen.
  • Eine regelmäßige Teilung alle paar Jahre hilft, die Pflanze vital zu halten und die Blühfreude zu fördern.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Phyteuma nigrum ist robust und selten von Krankheiten betroffen. Bei ungünstigen Bedingungen (z. B. Staunässe oder verdichtetem Boden) können jedoch Wurzelfäule oder Pilzbefall auftreten.

Gelegentlich zeigen sich Fraßspuren von Schnecken, besonders an jungen Blättern im Frühjahr. Ein leicht sandiger Mulch oder natürliche Schneckenbarrieren können hier vorbeugen.

Chemische Pflanzenschutzmittel sind in naturnahen Bereichen nicht empfehlenswert – die Schwarze Teufelskralle kommt am besten ohne sie aus.

Alternative Bezeichnungen und verwandte Arten

Neben dem botanischen Namen Phyteuma nigrum ist die Pflanze auch bekannt als:

  • Schwarze Rapunzel
  • Schwarze Rapunzelblume
  • Schwarze Teufelskralle

Verwandte Arten innerhalb der Gattung Phyteuma sind beispielsweise:

  • Phyteuma spicatum – Ährige Teufelskralle
  • Phyteuma orbiculare – Kugelige Teufelskralle
  • Phyteuma ovatum – Eiförmige Teufelskralle

Alle Teufelskrallen zeichnen sich durch die typische, „krallenartige“ Blütenform aus, unterscheiden sich jedoch in Farbe, Blütenstand und Standortansprüchen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann blüht Phyteuma nigrum?

Die Hauptblütezeit liegt zwischen Mai und Juli. In höheren Lagen kann sie bis August andauern.

Ist die Schwarze Teufelskralle winterhart?

Ja, sie ist vollständig winterhart und benötigt keinen besonderen Winterschutz.

Kann man Phyteuma nigrum im Topf halten?

Prinzipiell ja, allerdings ist sie besser im Beet aufgehoben, da sie tief wurzelt und gleichmäßige Feuchtigkeit braucht.

Wie groß wird die Pflanze?

Je nach Standort erreicht sie zwischen 20 und 50 cm Wuchshöhe.

Ist Phyteuma nigrum bienenfreundlich?

Absolut – sie zählt zu den wertvollen Nektarpflanzen für Wildbienen und Hummeln.

Fazit

Die Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum) ist eine außergewöhnliche Wildstaude, die in keinem naturverbundenen Garten fehlen sollte. Ihre fast mystisch wirkenden, dunkelvioletten Blüten verleihen Blumenwiesen, Teichrändern und naturnahen Beeten eine ganz besondere Note.

Gleichzeitig ist sie pflegeleicht, winterhart und ökologisch wertvoll. Wer einen Beitrag zur Förderung heimischer Insekten leisten möchte und zugleich etwas Besonderes im Garten sucht, findet in der Schwarzen Teufelskralle eine ideale Begleiterin.

Ob als Solitärpflanze oder in Kombination mit anderen Feuchtwiesenblumen – Phyteuma nigrum steht für eine naturnahe, nachhaltige Gartengestaltung voller Charakter und Eleganz.