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Phyteuma betonicifolium im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Ziestblättrige Teufelskralle

Phyteuma betonicifolium im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Ziestblättrige Teufelskralle)
Phyteuma betonicifolium (Ziestblättrige Teufelskralle) - Bildquelle: Das Bild stammt von der freien Enzyklopädie Wikipedia. Lizenzhinweise: Hp.Baumeler, Phyteuma betonicifolium - Simplonpass Juli 2021 (45), CC BY-SA 4.0

Wissenswertes zu Phyteuma betonicifolium (Ziestblättrige Teufelskralle)

Die Ziestblättrige Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) ist eine außergewöhnlich schöne und zugleich robuste Wildpflanze, die sich hervorragend für naturnahe Gärten, Steingärten oder die Uferzone von Gartenteichen eignet. Mit ihren charakteristisch gedrehten, pinselartigen Blütenständen zählt sie zu den faszinierendsten Arten innerhalb der Gattung Phyteuma.

Herkunft und Verbreitung

Die Ziestblättrige Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Mitteleuropas, insbesondere aus den Alpen, den Karpaten und Teilen des Balkans. Dort wächst sie bevorzugt auf alpinen Wiesen, Bergmatten und lichten Waldrändern in Höhenlagen zwischen 1000 und 2500 Metern. Die Art ist an kühle, nährstoffarme und humusreiche Böden angepasst und gilt als typischer Vertreter der montanen bis subalpinen Vegetation.

In Deutschland ist Phyteuma betonicifolium vor allem in den Alpen und im Bayerischen Wald verbreitet. In anderen Regionen ist sie seltener anzutreffen und steht teilweise unter Naturschutz, weshalb sie in freier Natur nicht entnommen werden darf. Im Gartenanbau lässt sich die Art jedoch gut kultivieren, sofern die Standortbedingungen stimmen.

Gattung und Familie

Die Ziestblättrige Teufelskralle gehört zur Gattung Phyteuma innerhalb der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Diese Familie umfasst zahlreiche bekannte Gartenpflanzen wie die Glockenblume (Campanula) oder die Rapunzel (Phyteuma spicatum), die mit der Ziestblättrigen Teufelskralle eng verwandt ist. Die Gattung Phyteuma umfasst rund 25 Arten, die überwiegend in Europa verbreitet sind und bevorzugt in Bergregionen wachsen.

Botanische Beschreibung und Aussehen

Phyteuma betonicifolium ist eine ausdauernde, krautige Staude, die zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch werden kann. Ihr Wuchs ist aufrecht, schlank und elegant. Die Laubblätter sind lanzettlich bis eiförmig und erinnern in ihrer Form an die des Echten Ziest (Betonica officinalis), was auch den Artnamen betonicifolium erklärt („mit Ziestblättern“).

Die Blütenstände erscheinen von Juni bis August und sind das auffälligste Merkmal dieser Art. Sie bestehen aus zahlreichen, dicht aneinanderstehenden Einzelblüten, die zusammen eine walzenförmige bis leicht gedrehte Blütentraube bilden. Die Blütenfarbe variiert je nach Standort und Sorte zwischen violettblau und tiefblau.

Die Blüten sind nicht nur optisch reizvoll, sondern auch ökologisch wertvoll: Sie dienen zahlreichen Insekten, insbesondere Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen, als Nahrungsquelle. Nach der Blüte bilden sich kleine Kapselfrüchte, die zahlreiche feine Samen enthalten.

Standort und Haltung im Garten

Die Ziestblättrige Teufelskralle bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte. In der Natur wächst sie oft an feuchten, aber durchlässigen Hängen, weshalb auch im Garten ein gut drainierter, humoser Boden ideal ist. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln faulen lässt.

Der Boden darf leicht kalkhaltig, aber nicht zu schwer oder tonig sein. In sandig-humosen Böden mit einem hohen Anteil organischer Substanz gedeiht die Pflanze besonders gut. Besonders wohl fühlt sie sich in kühlen Regionen mit gleichmäßigem Niederschlag – zu heiße, trockene Sommer sind dagegen ungünstig.

Pflanzung am Gartenteich

Am Gartenteich kann Phyteuma betonicifolium hervorragend in der Uferzone oder am Rand von Feuchtwiesenbeeten eingesetzt werden. Dort profitiert sie von der höheren Luftfeuchtigkeit und der gleichmäßigen Bodenfeuchte, ohne dass ihre Wurzeln dauerhaft im Wasser stehen.

Der ideale Standort ist leicht erhöht, sodass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Besonders schön wirkt die Pflanze in Kombination mit anderen alpinen oder feuchtigkeitsliebenden Stauden, wie Trollblumen (Trollius europaeus), Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) oder Alpen-Astern (Aster alpinus).

Auch als Akzentpflanze in einem Steingarten mit Bachlauf oder in einem Naturgarten ist die Ziestblättrige Teufelskralle ein echter Blickfang.

Pflege und Haltungshinweise

Die Pflege von Phyteuma betonicifolium ist unkompliziert. Die Pflanze gilt als winterhart und übersteht Temperaturen bis -25 °C problemlos. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte fördert die Bildung neuer Triebe und verhindert unkontrollierte Selbstaussaat.

Im Frühjahr empfiehlt sich eine moderate Düngung mit Kompost oder organischem Dünger, um das Wachstum anzuregen. In sehr trockenen Sommern sollte regelmäßig gegossen werden, insbesondere bei Jungpflanzen.

Eine Mulchschicht aus Rindenhumus oder Laub kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und die Wurzeln vor übermäßiger Hitze zu schützen.

Giftigkeit

Phyteuma betonicifolium gilt als ungiftig für Menschen und Haustiere. Es bestehen keine bekannten toxischen Wirkstoffe. Damit eignet sie sich auch gut für Familiengärten oder Gärten mit Tieren.

Vermehrung und Zucht

Die Ziestblättrige Teufelskralle lässt sich auf zwei Arten vermehren:

  • Durch Teilung: Im Frühjahr oder Herbst kann der Wurzelstock vorsichtig geteilt werden. Jede Teilpflanze sollte über mehrere kräftige Triebe verfügen.
  • Durch Aussaat: Die Samen werden im Spätherbst direkt ins Beet oder im Frühjahr unter Glas ausgesät. Die Keimung erfolgt meist nach einer Kältephase (Stratifikation).

Die Pflanze neigt zur Selbstaussaat, was in naturnahen Gärten durchaus erwünscht ist, da sie sich auf diese Weise langsam ausbreitet und stabile Bestände bildet.

Krankheiten und Schädlinge

Phyteuma betonicifolium ist robust und nur selten von Krankheiten betroffen. Bei ungünstigen Bedingungen, etwa zu nasser Witterung, kann es zu Wurzelfäule kommen. Auch Schnecken können an jungen Blättern Schaden anrichten. Eine gute Drainage und regelmäßige Kontrolle helfen, solchen Problemen vorzubeugen.

Pilzkrankheiten wie Mehltau treten nur selten auf. Sollte dennoch ein Befall auftreten, kann das Entfernen befallener Pflanzenteile und das Auflockern des Bestands bereits ausreichen, um die Pflanze zu stabilisieren.

Alternative Bezeichnungen

Neben dem deutschen Namen Ziestblättrige Teufelskralle wird Phyteuma betonicifolium auch als Ziestblättrige Rapunzel bezeichnet. Im Englischen ist sie gelegentlich unter dem Namen Betony-leaved Rampion bekannt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie lange blüht die Ziestblättrige Teufelskralle?

Die Blütezeit liegt in der Regel zwischen Juni und August, abhängig von Standort und Witterung.

Ist die Pflanze winterhart?

Ja, sie ist vollständig winterhart und benötigt keinen Winterschutz.

Kann man die Ziestblättrige Teufelskralle in Töpfen kultivieren?

Grundsätzlich ja, allerdings sollten die Töpfe tief genug sein, da die Pflanze eine kräftige Pfahlwurzel bildet.

Ist sie für naturnahe oder Wildgärten geeignet?

Absolut. Sie ist eine ausgezeichnete Wildstaude, die besonders gut in naturbelassene Pflanzungen passt.

Fazit

Die Ziestblättrige Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) ist eine faszinierende Wildstaude aus den Alpen, die durch ihre markante Blüte und ihre Anpassungsfähigkeit überzeugt. Sie eignet sich hervorragend für Steingärten, Alpinbeete und feuchte Gartenbereiche rund um den Teich. Mit ihrem natürlichen Charme bereichert sie jeden Garten und fördert gleichzeitig die Biodiversität, indem sie Insekten Nahrung bietet.

Pflegeleicht, winterhart und ökologisch wertvoll – Phyteuma betonicifolium ist eine Bereicherung für jeden naturnahen Garten und sollte in keiner Sammlung alpiner oder mitteleuropäischer Wildpflanzen fehlen.