Nanochromis splendens im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Glänzender Zwergbuntbarsch

Wissenswertes zu Nanochromis splendens (Glänzender Zwergbuntbarsch)
Der Nanochromis splendens, auch als Glänzender Zwergbuntbarsch bekannt, gehört zu den eher selten gepflegten, aber ausgesprochen attraktiven westafrikanischen Buntbarschen. Durch seine intensive Färbung, sein interessantes Sozialverhalten und seine vergleichsweise überschaubaren Ansprüche an das Aquarium ist er besonders für Aquarianer interessant, die sich abseits der klassischen südamerikanischen Zwergbuntbarsche bewegen möchten. Gleichzeitig verlangt diese Art ein gewisses Maß an Erfahrung, da sie sensibel auf Wasserwerte und Stress reagiert.
Herkunft und natürlicher Lebensraum
Nanochromis splendens stammt aus Zentralafrika und ist vor allem im Einzugsgebiet des mittleren und unteren Kongo verbreitet. Dort bewohnt er ruhige bis mäßig strömende Flussabschnitte, Seitenarme und überflutete Waldgebiete. Das Wasser ist meist weich, leicht sauer und durch Huminstoffe bräunlich gefärbt. Der Untergrund besteht aus Sand, Laub, Wurzeln und vereinzelten Steinen. Dichte Ufervegetation sowie zahlreiche Versteckmöglichkeiten prägen den natürlichen Lebensraum dieser Art.
Die Lichtverhältnisse sind durch überhängende Pflanzen oft gedämpft, was erklärt, warum sich Nanochromis splendens auch im Aquarium bei eher gedämpfter Beleuchtung besonders wohlfühlt.
Gattung und Familie
Nanochromis splendens gehört zur
- Gattung: Nanochromis
- Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
Die Gattung Nanochromis umfasst mehrere kleinbleibende afrikanische Buntbarscharten, die häufig als ökologische Gegenstücke zu den südamerikanischen Apistogramma-Arten betrachtet werden. Charakteristisch sind ihr substratlaichendes Fortpflanzungsverhalten, ihre ausgeprägte Brutpflege und ihre starke Bindung an Reviere.
Beschreibung und allgemeine Merkmale
Der Glänzende Zwergbuntbarsch bleibt mit einer Endgröße von etwa 7 bis maximal 9 Zentimetern vergleichsweise klein. Trotz seiner geringen Größe wirkt er durch seine gedrungene Körperform und die kräftige Färbung sehr präsent. Nanochromis splendens ist ein bodennaher Fisch, der sich bevorzugt im unteren Drittel des Aquariums aufhält und dort Höhlen, Spalten und schattige Bereiche nutzt.
Die Lebenserwartung liegt bei guter Pflege bei etwa 5 bis 7 Jahren, in Einzelfällen auch darüber.
Aussehen und Geschlechtsunterschiede
Nanochromis splendens verdankt seinen Namen dem auffälligen metallischen Glanz, der vor allem bei adulten Männchen deutlich sichtbar ist. Die Grundfarbe reicht von olivbraun bis graubraun, darüber ziehen sich je nach Stimmung und Lichteinfall schimmernde blaugrüne bis türkisfarbene Reflexe. Besonders in der Balz oder während der Brutpflege intensivieren sich diese Farben deutlich.
Männchen sind in der Regel größer und kräftiger gebaut als Weibchen. Ihre Rücken- und Afterflossen laufen oft spitzer aus und können leicht verlängert sein. Weibchen bleiben kleiner, wirken kompakter und zeigen meist eine etwas gedecktere Färbung. Während der Laichzeit nehmen Weibchen häufig eine intensivere gelbliche bis orange Färbung im Bauchbereich an.
Verhalten und Sozialstruktur
Nanochromis splendens ist ein revierbildender Buntbarsch mit ausgeprägtem Territorialverhalten, besonders während der Fortpflanzungsphase. Außerhalb der Brutzeit zeigt er sich jedoch vergleichsweise ruhig und wenig aggressiv, sofern ausreichend Platz und Struktur im Aquarium vorhanden sind.
Die Haltung als Paar ist am sinnvollsten. Mehrere Männchen in einem kleineren Becken führen fast zwangsläufig zu Revierkämpfen. Innerhalb eines harmonierenden Paares kann es zu einer klaren Rollenverteilung kommen, wobei beide Elternteile aktiv an der Brutpflege beteiligt sind.
Gegenüber artfremden Fischen verhält sich Nanochromis splendens meist tolerant, solange diese nicht zu aufdringlich sind oder denselben Lebensraum beanspruchen.
Ausführliche Haltungsempfehlungen
Für ein Paar Nanochromis splendens sollte das Aquarium mindestens 100 Zentimeter Kantenlänge besitzen, besser mehr. Wichtig ist weniger die Höhe als eine ausreichend große Grundfläche mit vielen Strukturen.
Als Bodengrund eignet sich feiner Sand, da die Tiere gerne graben und den Untergrund nach Futter durchsuchen. Steine, Wurzeln, Kokosnussschalen oder Tonhöhlen sollten so platziert werden, dass mehrere voneinander getrennte Verstecke entstehen. Sichtbarrieren sind entscheidend, um Stress zu reduzieren.
Die Bepflanzung darf ruhig dicht ausfallen, insbesondere mit robusten Pflanzen wie Anubias, Javafarn oder Cryptocorynen. Schwimmpflanzen helfen, das Licht zu dämpfen und ein naturnahes Ambiente zu schaffen.
Die Wasserwerte spielen eine zentrale Rolle:
Die Temperatur sollte zwischen 24 und 27 Grad Celsius liegen. Der pH-Wert bewegt sich idealerweise im leicht sauren Bereich zwischen 5,5 und 6,8. Die Gesamthärte sollte möglichst niedrig sein, ideal unter 8 dGH. Regelmäßige Wasserwechsel mit weichem, gut aufbereitetem Wasser sind essenziell für die langfristige Gesundheit der Tiere.
Als Futter bevorzugt Nanochromis splendens hochwertiges Lebend- und Frostfutter wie Artemia, Cyclops, Mückenlarven und kleine Wasserflöhe. Trockenfutter wird oft akzeptiert, sollte aber nur ergänzend gegeben werden.
Giftigkeit
Nanochromis splendens ist nicht giftig. Weder für den Menschen noch für andere Aquarienbewohner besteht eine Gefahr durch Giftstoffe. Dennoch sollte wie bei allen Aquarienfischen auf Hygiene geachtet werden, insbesondere bei Arbeiten im Aquarium.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Nanochromis splendens gilt als anspruchsvoll, ist aber mit Geduld und passenden Bedingungen gut möglich. Es handelt sich um Höhlenlaicher. Das Weibchen legt die Eier bevorzugt an der Decke oder Wand einer geschützten Höhle ab.
Nach der Eiablage bewacht meist das Weibchen die Brut, während das Männchen das Revier verteidigt. Die Larven schlüpfen nach etwa zwei bis drei Tagen und werden nach weiteren fünf bis sieben Tagen freischwimmend. In dieser Phase führen die Eltern ihre Jungfische aktiv und verteidigen sie energisch.
Als Erstfutter eignen sich frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien, Mikrowürmer oder feines Staubfutter. Eine gute Wasserqualität ist in der Aufzuchtphase besonders wichtig.
Mögliche Krankheiten
Nanochromis splendens reagiert empfindlich auf schlechte Wasserqualität und Stress. Häufige Probleme sind bakterielle Infektionen, Hauttrübungen, Flossenfäule oder parasitäre Erkrankungen wie Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit). Auch Darmprobleme durch ungeeignetes Futter können auftreten.
Vorbeugend wirken regelmäßige Wasserwechsel, abwechslungsreiche Ernährung und ein stressarmes Umfeld. Neue Fische sollten grundsätzlich in Quarantäne gehalten werden.
Häufige Fragen (FAQs)
Ist Nanochromis splendens für Anfänger geeignet?
Eher nicht. Die Art stellt erhöhte Ansprüche an Wasserwerte und reagiert sensibel auf Fehler in der Haltung.
Kann man Nanochromis splendens im Gesellschaftsbecken halten?
Ja, mit ruhigen, nicht zu großen Beifischen, die andere Wasserzonen nutzen und keine Reviere am Boden beanspruchen.
Wie viele Tiere sollte man halten?
Am besten ein harmonierendes Paar. Einzelhaltung ist möglich, aber weniger interessant. Gruppenhaltung erfordert sehr große Becken.
Alternative Bezeichnungen
Nanochromis splendens wird gelegentlich auch als Glänzender Nanochromis oder Kongo-Zwergbuntbarsch bezeichnet. In älterer Literatur finden sich teils abweichende Schreibweisen, die sich jedoch auf dieselbe Art beziehen.
Fazit
Nanochromis splendens ist ein faszinierender, farbenprächtiger Zwergbuntbarsch aus Afrika, der mit seinem komplexen Verhalten und seiner intensiven Brutpflege begeistert. Er eignet sich besonders für Aquarianer, die Freude an naturnaher Gestaltung, stabilen Wasserwerten und der Beobachtung sozialer Interaktionen haben. Bei artgerechter Haltung zeigt dieser Buntbarsch sein volles Potenzial und wird schnell zum Mittelpunkt des Aquariums. Wer bereit ist, auf seine speziellen Bedürfnisse einzugehen, wird mit einem außergewöhnlichen und langlebigen Aquarienbewohner belohnt.
Haltungsbedingungen
Um Nanochromis splendens (Glänzender Zwergbuntbarsch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 24° bis 27°C
- pH-Wert: 5.5 bis 6.8
- Gesamthärte: 0° bis 8° dGH
- Mindestaquariengröße: 160 Liter


