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Pangasius hypophthalmu im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Haiwelsen

Pangasius hypophthalmu im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Haiwelsen)
Pangasius hypophthalmu (Haiwels)

Wissenswertes zu Pangasius hypophthalmu (Haiwels)

Der Haiwels, wissenschaftlich Pangasius hypophthalmus, ist ein beeindruckender Süßwasserfisch, der durch seine elegante, an Haie erinnernde Körperform und sein lebhaftes Schwimmverhalten schnell die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Obwohl er in Zoohandlungen häufig als Aquarienfisch angeboten wird, ist seine Haltung eine echte Herausforderung.

Herkunft und Verbreitung

Der Haiwels stammt ursprünglich aus den großen Flusssystemen Mekong und Chao Phraya in Südostasien. Er ist vor allem in Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha verbreitet, wo er eine wichtige Rolle in der regionalen Fischerei und Aquakultur spielt. In seiner natürlichen Umgebung bewohnt der Pangasius hypophthalmus langsam bis mäßig fließende Flüsse, Nebenarme, Überschwemmungsgebiete und Seen. Besonders während der Regenzeit wandert er weite Strecken, um geeignete Laichplätze zu erreichen.

Durch seine robuste Anpassungsfähigkeit ist er mittlerweile auch außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes zu finden, etwa in Zuchtanlagen in Südamerika oder Indien. Diese weite Verbreitung macht ihn zu einem der wirtschaftlich bedeutendsten Süßwasserfische weltweit.

Systematik und Gattung

  • Wissenschaftlicher Name: Pangasius hypophthalmus
  • Trivialname: Haiwels, Siamesischer Haiwels, Pangasius, Iridescent Shark Catfish
  • Familie: Pangasiidae (Haifischwelse)
  • Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
  • Gattung: Pangasius

Die Familie der Pangasiidae umfasst rund 30 Arten, die alle in Süd- und Südostasien verbreitet sind. Der Haiwels ist dabei eine der bekanntesten Arten und wird sowohl als Speisefisch als auch in der Aquaristik gehalten.

Aussehen und Merkmale

Der Haiwels trägt seinen Namen nicht ohne Grund: Seine stromlinienförmige, silbrig-graue Körperform und die markant gebogene Rückenflosse erinnern stark an die Silhouette eines Hais.

  • Körperform: Langgestreckt, torpedoförmig und muskulös
  • Farbe: Silber bis grau mit metallischem Schimmer, Bauch heller, Flossen leicht transparent
  • Flossen: Dorsale (Rückenflosse) kurz, aber kräftig; die Schwanzflosse tief gegabelt
  • Augen: Groß, leicht nach unten gerichtet – typisch für nachtaktive und bodennahe Fische
  • Barteln: Kurze Barteln um das Maul, typisch für Welse
  • Größe: In freier Wildbahn bis zu 130 cm Länge und über 40 kg Gewicht; im Aquarium meist 30–50 cm, seltener größer

Jungfische zeigen eine intensivere Färbung mit dunklen Längsstreifen, die mit zunehmendem Alter verblassen.

Verhalten und Sozialstruktur

Haiwelse sind friedliche, aber sehr aktive Schwarmfische. In jungen Jahren leben sie gesellig in Gruppen und reagieren stark auf Bewegungen oder plötzliche Veränderungen – häufig mit panikartigem Schwimmverhalten. Diese Hektik kann zu Verletzungen führen, da sie sich in zu kleinen Becken an Einrichtungsgegenständen stoßen können.

Mit zunehmendem Alter werden Haiwelse etwas ruhiger, bleiben aber schwimmfreudig und benötigen enorm viel Platz. Sie sind vorwiegend tagaktiv und erkunden ständig ihr Revier.

Trotz ihrer Größe sind Haiwelse nicht aggressiv, fressen jedoch kleinere Fische, die in ihr Maul passen. Eine Vergesellschaftung mit robusten, ähnlich großen Arten ist theoretisch möglich, praktisch aber aufgrund des Platzbedarfs selten realistisch.

Haltung im Aquarium

Die Haltung von Pangasius hypophthalmus ist eine Herausforderung und nicht für herkömmliche Aquarien geeignet. Viele Aquarianer unterschätzen die Endgröße und Aktivität dieses Fisches, was häufig zu Fehlhaltungen führt.

Aquariengröße

  • Empfohlenes Mindestvolumen: 5000 Liter aufwärts
  • Beckenlänge: Mindestens 5 Meter, besser mehr
  • Grundfläche: So groß wie möglich, da Haiwelse viel Schwimmraum benötigen

Wasserwerte

  • Temperatur: 23–30 °C
  • pH-Wert: 6,5–7,5
  • Gesamthärte: 2–29 °dGH
  • Filterung: Sehr leistungsstark, da Haiwelse große Mengen Futter aufnehmen und entsprechend viel Stoffwechselabfall produzieren
  • Beleuchtung: Gedämpft, da sie empfindlich auf grelles Licht reagieren

Einrichtung

Das Aquarium sollte schlicht gestaltet sein – viel offener Schwimmraum, wenige Dekorationselemente. Wurzeln und Steine nur an den Rändern platzieren, um Verletzungen zu vermeiden. Ein weicher Sandboden und abgedunkelte Zonen helfen, Stress zu reduzieren.

Futter

Haiwelse sind omnivor. In der Natur ernähren sie sich von Insektenlarven, Krebstieren, Pflanzen und kleinen Fischen. Im Aquarium fressen sie Trockenfutter, Frostfutter, Pellets, Muscheln, Garnelen und Gemüse. Wichtig ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit hohem Proteingehalt, um gesundes Wachstum zu fördern.

Giftigkeit

Der Haiwels ist nicht giftig. Er besitzt keine Giftdrüsen oder giftigen Stacheln, wie sie bei anderen Welsarten vorkommen können. Dennoch sollte man bei der Pflege Vorsicht walten lassen, da größere Tiere beim Hantieren im Aquarium durch ihre Kraft unabsichtlich Verletzungen verursachen können.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Pangasius hypophthalmus im Aquarium ist bislang nicht erfolgreich dokumentiert worden. In professionellen Zuchtanlagen in Asien wird die Fortpflanzung künstlich durch Hormoninjektionen stimuliert.

In der Natur laichen Haiwelse während der Regenzeit, wenn die Flüsse anschwellen. Das Weibchen legt Tausende von Eiern ab, die im offenen Wasser treiben. Die Jungfische wachsen in überfluteten Wiesen und Nebenarmen auf.

Für Aquarianer ist eine Nachzucht daher praktisch unmöglich.

Mögliche Krankheiten

Haiwelse sind robuste Fische, doch Stress, schlechte Wasserqualität oder falsche Ernährung können schnell zu Erkrankungen führen. Häufige Probleme sind:

  • Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit) – ausgelöst durch Parasiten, typisch bei Temperaturschwankungen
  • Bakterielle Infektionen – durch Verletzungen oder schlechte Wasserwerte
  • Verfettung der Organe – bei zu fettreicher Ernährung
  • Stresssymptome – Panikverhalten, Appetitlosigkeit, Verfärbungen

Vorbeugung durch regelmäßige Wasserwechsel, hochwertiges Futter und ausreichend Platz ist entscheidend.

Alternative Bezeichnungen

  • Haiwels
  • Siamesischer Haiwels
  • Iridescent Shark
  • Iridescent Shark Catfish
  • Sutchi Catfish (im Lebensmittelhandel)
  • Pangasius (Kurzbezeichnung)

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß wird ein Haiwels wirklich?

In der Natur bis zu 3 Meter, im Aquarium meist 50-100 cm – abhängig von Platz und Fütterung.

Kann man Haiwelse in normalen Aquarien halten?

Nein. Selbst 1000 Liter sind langfristig zu klein. Eine Haltung ist nur in sehr großen Becken oder Schauaquarien möglich.

Sind Haiwelse aggressiv?

Nein, sie sind friedlich, aber sehr lebhaft. Sie können jedoch versehentlich kleinere Fische fressen.

Wie alt werden Haiwelse?

Bei guter Pflege erreichen sie 15 bis 20 Jahre, in der Natur auch länger.

Kann man Haiwelse züchten?

Nicht im Heim-Aquarium. Professionelle Zucht erfolgt in Aquakulturen mit Hormonen.

Fazit

Der Haiwels (Pangasius hypophthalmus) ist ein faszinierender, aber anspruchsvoller Fisch, der durch seine Größe, Eleganz und Aktivität beeindruckt. Seine Haltung ist nur erfahrenen Aquarianern mit ausreichend Platz, technischer Ausstattung und Verantwortungsbewusstsein zu empfehlen.

Im Gegensatz zu den niedlichen Jungfischen, die oft im Handel angeboten werden, entwickeln sich ausgewachsene Haiwelse zu riesigen, kräftigen Schwimmern, die schnell über jedes herkömmliche Aquarium hinauswachsen. Wer sich für diesen Fisch entscheidet, sollte sich der langfristigen Verantwortung bewusst sein und ihn nicht aus Neugier oder wegen seiner Haiform kaufen.

In der richtigen Umgebung – etwa in öffentlichen Schauaquarien oder privaten Großanlagen – zeigt der Haiwels jedoch seine ganze Pracht: majestätisch, friedlich und eindrucksvoll. Ein Tier, das Respekt verdient und zeigt, dass Größe in der Aquaristik nicht immer alles ist – sondern vor allem Wissen, Verantwortung und Tierwohl zählen.

Haltungsbedingungen

Um Pangasius hypophthalmu (Haiwels) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 23° bis 30°C
  • pH-Wert: 6.5 bis 7.5
  • Gesamthärte: 2° bis 29° dGH
  • Mindestaquariengröße: 5000 Liter

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