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Astronotus ocellatus im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Pfauenaugenbuntbarsch

Astronotus ocellatus im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Pfauenaugenbuntbarsch)
Astronotus ocellatus (Pfauenaugenbuntbarschen)

Wissenswertes zu Astronotus ocellatus (Pfauenaugenbuntbarschen)

Der Astronotus ocellatus, besser bekannt als Pfauenaugenbuntbarsch oder im englischen Sprachraum schlicht als Oscar, zählt zu den beliebtesten Großcichliden in der Aquaristik. Besonders in Südamerika ist er weit verbreitet, doch auch in europäischen Aquarien erfreut er sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Mit seiner imposanten Erscheinung, seiner Intelligenz und seinem einzigartigen Verhalten zieht er Aquarianer schnell in seinen Bann. Gleichzeitig stellt er aber auch hohe Ansprüche an Pflege, Platzbedarf und Futter, die man kennen sollte, bevor man ihn ins Aquarium setzt.

Herkunft und natürliche Verbreitung

Der Pfauenaugenbuntbarsch stammt ursprünglich aus Südamerika. Sein natürliches Verbreitungsgebiet umfasst große Teile des Amazonasbeckens, besonders in Brasilien, Peru, Kolumbien und Venezuela. Dort bewohnt er ruhige Flüsse, stehende Gewässer, überschwemmte Wälder und Nebenarme, wo er zwischen Wurzeln, Steinen und dichter Vegetation Schutz findet.

Die Wasserwerte in seinem Habitat sind meist weich bis mittelhart und leicht sauer. Die Temperaturen liegen oft konstant zwischen 24 und 30 °C, was die tropischen Bedingungen widerspiegelt. Diese Herkunft macht deutlich, warum Astronotus ocellatus in der Aquaristik als wärmeliebender Großcichlide gilt.

Systematik: Familie und Gattung

  • Ordnung: Buntbarschartige (Cichliformes)
  • Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
  • Gattung: Astronotus
  • Art: Astronotus ocellatus

Die Gattung Astronotus umfasst nur wenige Arten, wobei der Pfauenaugenbuntbarsch die bekannteste und in der Aquaristik am häufigsten gehaltene ist.

Beschreibung und Aussehen

Astronotus ocellatus erreicht im Aquarium eine Größe von 25 bis 30 cm, in der Natur sogar bis zu 35 cm. Damit gehört er zu den imposanten Großcichliden. Auffällig sind sein hoher, ovaler Körperbau, die großen Lippen und die intensiven Farbmuster.

Je nach Zuchtform können die Farben stark variieren:

  • Wildformen zeigen meist eine dunkelbraune bis schwarze Grundfarbe mit orange-roten Flecken.
  • Besonders charakteristisch ist der Pfauenaugenfleck (Ocellus) an der Schwanzwurzel, der ihm den deutschen Namen „Pfauenaugenbuntbarsch“ einbrachte.
  • Zuchtformen wie der Rote Oskar oder der Albino-Oskar weisen leuchtend rote, orangefarbene oder gelbliche Musterungen auf, die im Aquarium ein echter Blickfang sind.

Die Farbintensität kann je nach Stimmung, Rangordnung und Gesundheit des Tieres stark variieren.

Verhalten und Sozialstruktur

Der Pfauenaugenbuntbarsch ist bekannt für sein intelligentes und neugieriges Verhalten. Viele Halter berichten, dass ihre Tiere Menschen wiedererkennen und regelrecht zutraulich werden, sobald man sich dem Aquarium nähert. Einige Oscars lassen sich sogar füttern oder vorsichtig am Kopf kraulen.

Trotz dieser Menschenbezogenheit ist er gegenüber Artgenossen und anderen Fischen territorial und teils aggressiv. Besonders zur Brutzeit verteidigen Paare ihr Revier vehement. Mit sehr kleinen Fischen ist eine Vergesellschaftung nicht möglich, da diese als Beute betrachtet werden. Mit ähnlich großen, robusten Arten kann eine Vergesellschaftung jedoch funktionieren, wenn genügend Platz vorhanden ist.

Haltung im Aquarium

Die Haltung von Astronotus ocellatus erfordert Erfahrung und vor allem viel Platz.

Aquariumgröße:

  • Für ein einzelnes Paar sollte das Becken mindestens 900 Liter fassen.
  • Eine Gruppenhaltung ist kaum realisierbar, da Rivalitäten entstehen können.

Wasserwerte:

  • Temperatur: 22–27 °C
  • pH-Wert: 6,5–7,5
  • Gesamthärte: 5–15 °dGH

Einrichtung:

  • Der Bodengrund sollte aus feinem Sand oder Kies bestehen, da Oscars gern graben.
  • Große Wurzeln und Steine dienen als Reviermarkierungen und Verstecke.

Pflanzen sind oft keine Dauerlösung, da Astronotus ocellatus sie entwurzelt oder zerlegt. Besser sind robuste Arten wie Anubias, die an Wurzeln befestigt werden können.

Filterung und Pflege:

Ein leistungsstarker Außenfilter ist Pflicht, da Großcichliden viel fressen und entsprechend viel organische Belastung produzieren. Regelmäßige Wasserwechsel von 30–50 % pro Woche sind empfehlenswert, um stabile Wasserwerte zu gewährleisten.

Fütterung:

Oscars sind Allesfresser mit Vorliebe für tierische Kost. In der Natur ernähren sie sich von Insekten, kleinen Fischen, Krebstieren und Früchten. Im Aquarium eignen sich:

  • Frostfutter (Krill, Muschelfleisch, Garnelen)
  • Lebendfutter (in Maßen)
  • Hochwertiges Cichliden-Granulat
  • Pflanzliche Beikost (Erbsen, Spinat)

Fette Futtermittel wie rohes Fleisch oder große Mengen Fisch sind ungeeignet, da sie langfristig zu Fettleber führen können.

Giftigkeit

Astronotus ocellatus ist nicht giftig und stellt weder für den Menschen noch für andere Tiere eine toxische Gefahr dar. Seine Gefährlichkeit liegt lediglich in seiner Größe und Kraft, wenn es um Revierverteidigung oder Beutefang geht.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht von Oscars ist im Aquarium möglich, aber anspruchsvoll. Paare bilden sich meist von selbst, weshalb man eine Gruppe junger Tiere aufziehen sollte, bis sich ein harmonisches Paar findet.

  • Das Paar reinigt einen flachen Stein oder eine glatte Oberfläche.
  • Das Weibchen legt mehrere hundert bis tausend Eier ab.
  • Beide Elternteile bewachen und pflegen das Gelege intensiv.
  • Nach 3–4 Tagen schlüpfen die Larven, und weitere 5–7 Tage später schwimmen die Jungfische frei.

Die Jungen benötigen zunächst feinstes Lebendfutter wie Artemia-Nauplien. Da die Brutpflege sehr ausgeprägt ist, sollte man die Elterntiere nicht von den Jungen trennen.

Krankheiten

Häufige Krankheiten bei Oscars sind:

  • Lochkrankheit (Hexamitose): oft durch schlechte Wasserqualität oder Mangelernährung.
  • Parasitenbefall: besonders Haut- und Kiemenwürmer.
  • Pilzinfektionen: bei Verletzungen oder Stress.

Vorbeugend wirken gute Wasserhygiene, abwechslungsreiche Ernährung und ausreichend Platz.

Häufige Fragen (FAQ)

Wie groß wird ein Astronotus ocellatus im Aquarium?

Meist 25–30 cm, selten größer.

Kann man Oscars mit anderen Fischen vergesellschaften?

Ja, aber nur mit ähnlich großen, robusten Arten wie Großwelsen oder anderen Großcichliden. Kleine Fische werden gefressen.

Wie alt wird ein Oskar?

Bei guter Pflege erreichen sie ein Alter von 10–15 Jahren, in Ausnahmefällen auch mehr.

Braucht man spezielles Futter?

Nein, aber eine abwechslungsreiche Mischung aus Granulat, Frostfutter und etwas Grünfutter ist wichtig.

Alternative Bezeichnungen

  • Pfauenaugenbuntbarsch
  • Roter Oskar
  • Oscar (engl.)
  • Astronotus ocellatus (wissenschaftlich)

Fazit

Der Astronotus ocellatus ist ein faszinierender Großcichlide, der mit seinem farbenprächtigen Aussehen, seinem intelligenten Verhalten und seiner engen Bindung zum Halter begeistert. Doch er ist kein Fisch für Anfänger: Der hohe Platzbedarf, die anspruchsvolle Pflege und die teilweise aggressive Sozialstruktur machen ihn zu einer Herausforderung. Wer ihm jedoch die passenden Bedingungen bietet, erhält ein außergewöhnliches Aquarientier, das oft mehr Persönlichkeit zeigt als manch kleinerer Zierfisch.

Haltungsbedingungen

Um Astronotus ocellatus (Pfauenaugenbuntbarschen) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 22° bis 27°C
  • pH-Wert: 6.5 bis 7.5
  • Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
  • Mindestaquariengröße: 900 Liter
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