Lebens(t)räume für Menschen, Tiere & Pflanzen
Gestaltungsbeispiele für naturnahe Lebensräume
Einrichtungsbeispiele.de-Logo
Neu
Login
Wir werden unterstützt von:
28.05.2025 von Tom

Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen

Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen
Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen - Foto 1

Warum ein insektenfreundliches Staudenbeet wichtig ist

Insekten spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen – sie bestäuben Pflanzen, zersetzen organisches Material und sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tiere. Doch durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung und den Einsatz von Pestiziden schrumpfen ihre Lebensräume dramatisch. In diesem Zusammenhang gewinnen private Gärten zunehmend an Bedeutung als Rückzugsorte für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Co.

Ein besonders effektiver und gleichzeitig ästhetisch ansprechender Weg, den heimischen Garten in einen Lebensraum für Insekten zu verwandeln, ist das Anlegen eines insektenfreundlichen Staudenbeets. In diesem Artikel erfährst du, welche Pflanzen sich besonders eignen, worauf du bei der Auswahl achten solltest und wie du dein Staudenbeet pflegeleicht und artenreich gestaltest – ganz im Sinne der Biodiversität.

Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen
Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen - Foto 2

Was macht eine Staude insektenfreundlich?

Nicht jede blühende Pflanze ist automatisch gut für Insekten. Viele moderne Züchtungen setzen auf gefüllte Blüten, die zwar für das menschliche Auge attraktiv wirken, jedoch keinen oder nur sehr schwer zugänglichen Nektar und Pollen bieten. Für ein insektenfreundliches Beet ist daher wichtig:

  • Offene, ungefüllte Blüten: Diese ermöglichen es Insekten, an Nektar und Pollen zu gelangen.
  • Regionale und heimische Arten: Diese sind besonders gut auf die Bedürfnisse der heimischen Insekten angepasst.
  • Vielfältige Blühzeiten: Damit vom Frühling bis in den Herbst hinein ein durchgängiges Nahrungsangebot vorhanden ist.
  • Duftende Pflanzen: Viele Insekten orientieren sich am Duft, um Nahrungsquellen zu finden.
  • Standortgerechte Auswahl: Nur Pflanzen, die sich wohlfühlen, wachsen kräftig und blühen reichlich – eine wichtige Voraussetzung für ein stabiles Ökosystem.

Pflanzenauswahl nach Jahreszeiten

Um das ganze Jahr über für Nahrung zu sorgen, sollten Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten kombiniert werden. Hier ein Überblick mit besonders insektenfreundlichen Arten:

Frühling (März – Mai)

Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen
Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen - Foto 3

Frühsommer (Mai – Juni)

Hochsommer (Juli – August)

Herbst (September – Oktober)

Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen
Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen - Foto 4

Struktur und Vielfalt im Staudenbeet

Neben der Artenauswahl spielt auch die Struktur des Beets eine Rolle:

  • Höhenstaffelung: Hohe Stauden wie Königskerzen oder Sonnenhut am hinteren Rand, mittelhohe Arten wie Schafgarbe oder Margeriten in der Mitte, niedrige Polsterpflanzen wie Thymian oder Mauerpfeffer im Vordergrund.
  • Dichte Bepflanzung: Freie Bodenstellen vermeiden, damit keine Verdunstung entsteht und weniger Unkraut aufkommt. Gleichzeitig bietet eine dichte Bepflanzung Schutz und Nistmöglichkeiten.
  • Pflanzenkombinationen: Kombinationen aus Stauden, Kräutern und Gräsern bieten mehr Lebensräume. Z. B. ergänzt ein Ziergras wie das Federgras (Stipa tenuissima) die Blühpflanzen optisch und ökologisch sehr gut.

Tipps zur Pflege eines insektenfreundlichen Staudenbeets

Ein naturnahes Beet benötigt weniger Pflege als ein klassisches Zierbeet, dennoch solltest du folgende Dinge beachten:

  • Keine Pestizide oder Kunstdünger verwenden: Diese schaden Insekten direkt oder indirekt.
  • Verblühtes nur teilweise entfernen: Samenstände dienen als Nahrung für Vögel, und hohle Stängel sind wichtige Überwinterungsplätze für Insekten.
  • Im Herbst nicht alles runterschneiden: Viele Insekten überwintern in Pflanzenstängeln oder unter Laub – also lieber warten bis zum Frühjahr mit dem Rückschnitt.
  • Mulchen mit Bedacht: Organisches Mulchmaterial wie Laub oder Rasenschnitt kann sinnvoll sein, aber übermäßiges Mulchen hemmt viele Wildstauden und bietet weniger Nistmöglichkeiten.

Häufige Fragen (FAQs)

Welche Stauden sind besonders bienenfreundlich?

Besonders bienenfreundlich sind Pflanzen mit offenen Blüten und hohem Nektar- sowie Pollengehalt. Dazu zählen Salbei, Thymian, Oregano, Flockenblumen, Katzenminze, Ysop und Sonnenhut. Achte auf heimische Arten, da diese besser von Wildbienen angenommen werden.

Kann ich auch in einem kleinen Garten ein insektenfreundliches Beet anlegen?

Absolut. Selbst ein kleines Beet von wenigen Quadratmetern oder ein Hochbeet auf dem Balkon kann mit der richtigen Pflanzenwahl vielen Insekten helfen. Wichtig ist die Vielfalt und die Blühdauer.

Wie wichtig sind heimische Pflanzen wirklich?

Heimische Pflanzen sind für viele spezialisierte Insekten lebensnotwendig. Einige Wildbienenarten sammeln Pollen ausschließlich von bestimmten Pflanzen. Exotische Arten können zwar punktuell Nektar bieten, ersetzen aber keine funktionierenden Lebensgemeinschaften.

Welche Pflanzen sollte man vermeiden?

Vermeiden sollte man gefüllte Blüten (z. B. bei Zuchtrosen oder Dahlien), weil sie kaum Nektar bieten. Auch hochgezüchtete Hybriden, die steril sind, helfen Insekten nicht weiter. Ebenso wenig bringen Rasenflächen oder Kiesgärten ökologischen Nutzen.

Muss ich regelmäßig düngen?

In einem insektenfreundlichen Staudenbeet sollte nicht regelmäßig mit Kunstdünger gearbeitet werden. Viele Wildstauden bevorzugen magere Standorte. Kompost oder ein organischer Dünger im Frühjahr reichen meist völlig aus.

Fazit: Natur im eigenen Garten fördern

Ein insektenfreundliches Staudenbeet ist nicht nur ein ökologischer Beitrag, sondern auch eine Augenweide für jeden Gartenfreund. Die farbenfrohe Vielfalt, das geschäftige Summen der Bienen und das leuchtende Flattern der Schmetterlinge bringen Leben in den Garten – und das ganz ohne großen Pflegeaufwand.

Mit einer gezielten Auswahl heimischer und insektenfreundlicher Stauden kannst du aktiv zum Schutz der Artenvielfalt beitragen. Achte auf eine lange Blühdauer, kombiniere verschiedene Wuchshöhen und verzichte auf chemische Mittel – so wird dein Garten zu einem kleinen Paradies für Mensch und Tier.

Wenn du dein Beet richtig planst und mit Bedacht pflegst, wirst du nicht nur einen Beitrag zum Naturschutz leisten, sondern auch selbst viel Freude an der natürlichen Schönheit haben, die sich in deinem Garten entfaltet. Ein Staudenbeet ist eben nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Rettung unserer heimischen Insektenwelt.

Tom

Userbild von TomTom ist Administrator*in von EB und stellt 12 Beispiele vor. In den Bereichen Malawisee, Tanganjikasee, Victoriasee, West- / Zentralafrika, Südamerika, Mittelamerika, Amerikagesellschaftsbecken, Asien/Australien, Gesellschaftsbecken, Wasserchemie, Fragen zu einrichtungsbeispiele.de steht er/sie den Usern bei Fragen kompetent als Anspechpartner zur Seite.

Titel: Beitrag zur Biodiversität: Das musst du über ein insektenfreundliches Staudenbeet wissen (Artikel 6952)

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Was ist der Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien?
Tom am 21.06.2024

Was ist der Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien?

Für Haustierliebhaber, insbesondere für diejenigen, die sich für exotische Tiere interessieren, ist es wichtig zu verstehen, was den Unterschied zwischen Amphibien und Reptilien ausmacht. Obwohl beide Tiergruppen oft als ´Kriechtiere´ bezeichnet werden, unterscheiden sie sich erheblich in ihren Eigenschaften, Lebensräumen und biologischen Merkmalen.

Lebensretter am Teichrand - Warum Ausstiegshilfen an Wasserstellen unverzichtbar sind
Tom am 30.04.2025

Lebensretter am Teichrand - Warum Ausstiegshilfen an Wasserstellen unverzichtbar sind

Was in der Natur selbstverständlich ist, muss am Gartenteich bedacht werden: Ein sichere Zugang zum Wasser – und vor allem der Weg zurück ins Trockene – ist notwendig, damit der Teich nicht unbeabsichtigt zu einer tödlichen Falle wird. Igel, Amphibien, Mäuse, aber auch Insekten können an steilwandigen oder glatten Ufern ertrinken. Unsichtbare

Kirschlorbeer: Schon bald verboten?
Tom am 02.08.2024

Kirschlorbeer: Schon bald verboten?

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein beliebtes Ziergehölz in deutschen Gärten. Seine immergrünen Blätter, die schnelle Wuchskraft und die einfache Pflege machen ihn zu einer bevorzugten Wahl für Hecken und Sichtschutz. Doch trotz seiner vielen Vorteile gibt es zunehmend Diskussionen darüber, den Kirschlorbeer zu verbieten. In diesem

Gibt es passende Gesellschaft für Monsterfächergarnelen?
Tom am 06.09.2024

Gibt es passende Gesellschaft für Monsterfächergarnelen?

Monsterfächergarnelen (Atya gabonensis) sind faszinierende und beeindruckende Aquarienbewohner, die durch ihre Größe und ihr einzigartiges Verhalten auffallen. Diese friedlichen Garnelen stammen ursprünglich aus Westafrika und können eine Körperlänge von bis zu 15 cm erreichen, was sie zu den größten Vertretern ihrer Art macht. Ihr markantestes

So finden Aquascaper die passende Aquarienkombination
Tom am 25.04.2025

So finden Aquascaper die passende Aquarienkombination

Aquascaping ist mehr als nur ein Hobby – es ist eine Kunstform, die Natur und Design in einem faszinierenden Unterwasserlayout vereint. Wer sich ernsthaft mit dem Aquascaping beschäftigt, weiß, dass nicht nur die Pflanzenwahl oder die Gestaltung des Hardscapes entscheidend sind, sondern auch die richtige Wahl der Technik und Ausstattung. Eine besonders