Blog: Stratiotes aloides - Die Krebsschere als natürlicher Wasserklärer (7146)
Kaum eine andere heimische Wasserpflanze vereint so viele Eigenschaften in sich wie die Krebsschere. Sie schwimmt frei, klärt das Wasser, versorgt den Teich mit Sauerstoff und bietet Tieren Schutz – und verschwindet im Winter auf geheimnisvolle Weise von der Bildfläche, nur um im Frühjahr erneut aufzutauchen. Wer einen naturnahen Teich pflegt, kann mit Stratiotes aloides auf ganz natürliche Weise zur Wasserqualität und zur Förderung der Artenvielfalt beitragen.
Eine ganz besondere Wasserpflanze
Die Krebsschere gehört zu den Schwimmblattpflanzen, unterscheidet sich aber in einem entscheidenden Punkt: Sie wurzelt nicht dauerhaft im Boden, sondern treibt über weite Teile des Jahres frei an der Wasseroberfläche. Dort bildet sie dichte Blattrosetten mit gezackten, auffällig linealischen Blättern, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern eine Vielzahl ökologischer Funktionen übernehmen.
Im Sommer beschattet die Krebsschere die Wasseroberfläche und hemmt so das Wachstum von Algen. Gleichzeitig entzieht sie dem Wasser Nährstoffe wie Phosphat und Nitrat, die andernfalls zur Algenbildung führen würden. Auf diese Weise trägt sie entscheidend zur natürlichen Wasserklärung bei, ganz ohne Filtertechnik oder Chemie.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist ihr saisonales Verhalten. Während sie in den warmen Monaten gut sichtbar an der Oberfläche schwimmt, sinkt sie im Spätherbst auf den Teichgrund ab. Dort überwintert sie in einer Art Ruhephase, bevor sie im Frühjahr wieder aufsteigt. Dieser Zyklus sorgt nicht nur für eine natürliche Regulierung des Pflanzenwachstums, sondern macht die Art auch besonders anpassungsfähig an mitteleuropäische Klimabedingungen.
Für den Sauerstoffhaushalt im Teich ist die Pflanze ebenfalls nützlich. Über ihre schwimmenden Blätter betreibt sie Photosynthese und produziert damit tagsüber Sauerstoff. Gleichzeitig ist der Sauerstoffverbrauch in der Nacht gering, da sie keine ausgedehnte untergetauchte Blattmasse besitzt. Im Zusammenspiel mit anderen Pflanzen kann sie also zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören.
Auch für Tiere spielt die Krebsschere eine wichtige Rolle. Ihre Rosetten bieten einen geschützten Rückzugsort für Kaulquappen, junge Fische und Insektenlarven. Amphibien nutzen die Blätter zum Laichen, und Libellen finden hier sichere Plätze zur Entwicklung ihrer Larvenstadien. In Teichen ohne Fischbesatz, aber mit reichhaltiger Insektenfauna, bildet sie damit ein kleines Biotop im Biotop.
Trotz ihrer Robustheit gibt es einige Dinge zu beachten: In stark durchströmten oder dauerhaft kühlen Teichen gedeiht die Pflanze nur schlecht. Auch Fische, die gerne an Pflanzen zupfen, können die Jungpflanzen stören. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann im Spätherbst einige Exemplare in einem frostfreien Gefäß überwintern und sie im Frühjahr zurück in den Teich setzen. Eine dauerhafte Verwurzelung ist dabei nicht nötig – die Pflanzen treiben von selbst an geeigneter Stelle.
Unsichtbar wichtig
So unauffällig die Krebsschere im Winter auch sein mag – ihre Rückkehr im Frühling bringt ein ganzes Paket ökologischer Vorteile mit sich. Als natürlicher Wasserklärer, Sauerstofflieferant und Rückzugsort für Tiere erfüllt Stratiotes aloides eine besondere Rolle im heimischen Teich. Wer sie kennt und gezielt einsetzt, kann den Teich nachhaltig aufwerten.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de







