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Baryancistrus beggini im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Blauer Zwergharnischwels

Baryancistrus beggini im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Blauer Zwergharnischwels)
Baryancistrus beggini (Blauer Zwergharnischwels)

Wissenswertes zu Baryancistrus beggini (Blauer Zwergharnischwels)

Der Blaue Zwergharnischwels (Baryancistrus beggini) ist ein noch relativ selten gehaltener Vertreter der Harnischwelse aus Südamerika. Mit seinem auffälligen blauen Schimmer, seiner friedlichen Natur und seinem interessanten Verhalten ist er vor allem für Liebhaber kleinerer L-Welse eine echte Bereicherung.

Herkunft und natürliche Lebensräume

Baryancistrus beggini stammt aus dem nördlichen Südamerika, genauer aus Kolumbien. Er wurde vor allem in Zuflüssen des Río Orinoco entdeckt. Die Gewässer dort sind klar bis leicht bräunlich, sehr sauerstoffreich und oft mit felsigem Untergrund durchzogen. Typisch sind schnelle Strömungen, viele Verstecke zwischen Steinen und eine hohe Wasserqualität. Diese natürlichen Bedingungen sollten in der Aquarienhaltung so gut wie möglich nachempfunden werden, um Stress zu vermeiden und eine lange Lebensdauer zu ermöglichen.

Systematik: Gattung und Familie

  • Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
  • Familie: Loricariidae (Harnischwelse)
  • Unterfamilie: Hypostominae
  • Gattung: Baryancistrus
  • Art: Baryancistrus beggini

Die Gattung Baryancistrus umfasst mehrere bekannte L-Wels-Arten, die für ihr auffälliges Muster und ihre aufwändige Pflege bekannt sind. Baryancistrus beggini ist eine vergleichsweise kleine Art dieser Gattung und wird im Hobby oft auch als „Blue Panaque“ bezeichnet.

Beschreibung und Aussehen

Der Blaue Zwergharnischwels bleibt mit etwa 8 bis 9 cm Gesamtlänge deutlich kleiner als viele seiner Verwandten. Sein Körper ist stromlinienförmig, typisch für strömungsliebende Welse. Auffällig ist die kräftige Panzerung aus Knochenschuppen, die ihn vor Verletzungen schützt.

Seine Grundfarbe reicht von tiefblau bis blauschwarz mit einem schimmernden, fast metallischen Glanz. Jungtiere zeigen oft ein intensiveres Blau, das mit zunehmendem Alter etwas nachdunkelt. Die Flossen sind groß und gut entwickelt, was ihm hilft, sich in starker Strömung festzuhalten.

Verhalten und Sozialstruktur

Baryancistrus beggini gilt als friedlicher Bodenbewohner. Er ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, zeigt aber bei ausreichender Eingewöhnung auch tagsüber Aktivität. Er lebt bevorzugt versteckt in Höhlen, unter Steinen oder zwischen Wurzeln. Aggressionen gegenüber Artgenossen sind selten, dennoch sollte man ausreichend Rückzugsmöglichkeiten anbieten. Mit anderen friedlichen Fischen lässt er sich gut vergesellschaften.

Haltungsempfehlungen im Aquarium

Aquariumgröße:

  • Ein Becken ab 160 bis 200 Litern ist für eine kleine Gruppe geeignet. Größer ist immer besser, besonders wenn mehrere Tiere gehalten werden sollen.

Wasserwerte:

  • Temperatur: 24–28 °C
  • pH-Wert: 6,0–7,5
  • Gesamthärte (GH): 3–12 °dGH

Hoher Sauerstoffgehalt und gute Strömung sind entscheidend

Filterung & Strömung:

  • Starke Filterung und eine Strömungspumpe sind ideal. Baryancistrus beggini stammt aus sehr sauberen Gewässern, weshalb Nitrit und Ammonium streng vermieden werden müssen.

Einrichtung:

  • Felsaufbauten, Steine und Höhlen als Rückzugsorte
  • Wurzeln als zusätzliche Strukturen
  • Sand- oder feiner Kiesboden
  • Schwache bis moderate Beleuchtung, viele Schattenbereiche

Futter:

Giftigkeit

Baryancistrus beggini ist nicht giftig. Wie alle Harnischwelse verfügt er lediglich über scharfe Odontoden (Knochenzähnchen) an den Flossenstrahlen, die bei unsachgemäßer Handhabung zu leichten Kratzverletzungen führen können. Eine besondere Vorsicht wie bei giftigen Fischen ist hier nicht notwendig.

Vermehrung und Zucht

Über eine erfolgreiche Zucht von Baryancistrus beggini im Aquarium liegen bislang nur wenige dokumentierte Berichte vor. Es wird vermutet, dass er ähnlich wie andere Harnischwelse Höhlenbrüter ist, bei dem das Männchen die Gelege bewacht. Entscheidend für einen Zuchterfolg sind perfekte Wasserqualität, reichlich Höhlen, eine starke Strömung und gezielte Fütterung. Da es sich um eine vergleichsweise seltene Art handelt, ist jede Nachzucht ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Krankheiten und Gesundheitsvorsorge

Der Blaue Zwergharnischwels ist robust, wenn seine Ansprüche erfüllt werden. Mögliche Probleme:

  • Parasitenbefall (Kiemenwürmer, Hautparasiten) bei Neuzugängen
  • Bakterielle Infektionen durch schlechte Wasserhygiene
  • Mangelerscheinungen bei einseitiger Ernährung

Eine Quarantäne für neue Fische, regelmäßige Wasserwechsel und abwechslungsreiche Fütterung sind die besten Vorsorgemaßnahmen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß wird Baryancistrus beggini?

Etwa 8–9 cm, deutlich kleiner als viele andere Baryancistrus-Arten.

Kann ich ihn in einem Gesellschaftsbecken halten?

Ja, er ist sehr friedlich und eignet sich gut für Gemeinschaftsaquarien mit ruhigen Mitbewohnern.

Braucht er Holz im Aquarium?

Ja, Wurzeln sind wichtig als Versteck und zur Aufnahme von Holzfasern.

Ist er ein Algenfresser?

Er nimmt Algen und Aufwuchs auf, sollte aber zusätzlich mit speziellem Welsfutter versorgt werden.

Alternative Bezeichnungen

  • Blauer Zwergharnischwels
  • Blue Panaque
  • L239 (Handelsbezeichnung)
  • Baryancistrus sp. „Blue Fin“ (veraltete Handelsnamen)

Fazit: Ein seltener Schmuck für Südamerika-Aquarien

Der Blaue Zwergharnischwels (Baryancistrus beggini) ist ein faszinierender, farbenprächtiger und vergleichsweise kleiner Harnischwels, der mit seiner friedlichen Art und seinem attraktiven Aussehen jedes Aquarium bereichert. Wer ihm die nötige Strömung, eine hervorragende Wasserqualität und ausreichend Verstecke bietet, wird lange Freude an ihm haben. Seine Seltenheit und die noch wenig erforschte Zucht machen ihn besonders interessant für ambitionierte Aquarianer.

Haltungsbedingungen

Um Baryancistrus beggini (Blauer Zwergharnischwels) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 24° bis 28°C
  • pH-Wert: 6.0 bis 7.5
  • Gesamthärte: 3° bis 12° dGH
  • Mindestaquariengröße: 160 Liter
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Einrichtungsbeispiele