Das Grün rund um den Gartenteich: Diese Pflanzen solltest du unbedingt vermeiden
Ein üppig bepflanzter Gartenteich ist für viele Hobbygärtner das Herzstück ihres grünen Paradieses. Kaum etwas wirkt harmonischer, als wenn sich Schilf im Wind wiegt, Seerosen auf der Wasseroberfläche treiben und Libellen durch das Schilf tanzen. Doch wer einen gesunden, stabilen und pflegeleichten Teich möchte, sollte bei der Pflanzenwahl besonders sorgfältig vorgehen. Denn längst nicht jede grüne Schönheit eignet sich für den Teichrand oder die unmittelbare Umgebung. Manche Pflanzen breiten sich unkontrolliert aus, entziehen dem Wasser Sauerstoff, oder verstopfen den Teichfilter mit abgestorbenen Pflanzenteilen.
In diesem ausführlichen Artikel erfährst du, welche Pflanzen du besser nicht in der Nähe deines Gartenteichs ansiedeln solltest, warum sie problematisch sind und welche Alternativen sich besser eignen. Außerdem gehen wir auf häufige Fehler bei der Teichbepflanzung ein und geben dir praxisnahe Tipps, um deinen Teich dauerhaft im ökologischen Gleichgewicht zu halten.
Warum die richtige Pflanzenwahl beim Gartenteich so entscheidend ist
Ein Gartenteich ist ein komplexes Biotop, in dem Wasserpflanzen, Mikroorganismen, Insekten und Tiere in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammenleben. Pflanzen übernehmen darin wichtige Funktionen: Sie filtern Nährstoffe aus dem Wasser, produzieren Sauerstoff und bieten Tieren Lebensraum. Doch wenn falsche Arten gewählt werden, kann dieses Gleichgewicht schnell kippen.
Einige Pflanzen wachsen zu schnell und verdrängen andere Arten. Andere wiederum geben über ihre Wurzeln oder abgestorbenen Pflanzenteile Stoffe ab, die das Wasser belasten. Und manche sind schlichtweg zu groß oder zu invasiv für kleine oder mittlere Gartenteiche.
Zudem darf man nicht vergessen, dass sich Pflanzen am Teichrand auch außerhalb des Wassers stark ausbreiten können – etwa durch Rhizome oder Samenflug – und dadurch benachbarte Beete, Rasenflächen oder gar Teichfolien beschädigen.
Invasive Arten: Schön, aber gefährlich
Invasive Pflanzen sind eine der größten Herausforderungen für Gartenteichbesitzer. Sie stammen häufig aus anderen Kontinenten, wo sie natürliche Feinde oder klimatische Begrenzungen haben. In mitteleuropäischen Gärten jedoch können sie sich ungebremst ausbreiten.
Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
Die Kanadische Wasserpest war ursprünglich eine beliebte Sauerstoffpflanze für Gartenteiche. Doch mittlerweile gilt sie als invasiv und kann den gesamten Teich überwuchern. Sie bildet dichte Teppiche unter Wasser, die anderen Pflanzen das Licht nehmen und die Wasserzirkulation behindern.
Problematisch ist außerdem, dass sie sich durch kleinste Pflanzenteile vermehrt. Selbst wenn du sie zurückschneidest, reichen winzige Reste, um innerhalb weniger Wochen wieder kräftig auszutreiben.
Alternative: Statt Elodea kannst du auf heimische Unterwasserpflanzen wie das Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) oder das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) setzen. Diese Arten sind pflegeleichter und ökologisch unbedenklich.
Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
Die Wasserhyazinthe beeindruckt durch ihre hübschen, violetten Blüten und das leuchtend grüne Laub. In tropischen Regionen ist sie jedoch zu einem echten Problem geworden: Sie verstopft Gewässer, verdrängt einheimische Arten und entzieht dem Wasser Sauerstoff.
In Mitteleuropa friert sie im Winter zwar ab, aber in warmen Sommern kann sie sich so stark vermehren, dass sie die gesamte Teichoberfläche bedeckt. Dadurch gelangt kaum noch Licht ins Wasser, was Algenbildung fördert und Fische gefährdet.
Alternative: Eine gute Wahl sind winterharte Schwimmpflanzen wie Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), sofern sie im Herbst entfernt werden.
Große Wasserlinse (Spirodela polyrhiza)
Wasserlinsen können nützlich sein, um überschüssige Nährstoffe zu binden, doch die große Wasserlinse hat die Tendenz, den gesamten Teich zu überwuchern. Sie verhindert, dass Licht und Sauerstoff ins Wasser gelangen, was besonders für Fische und Amphibien gefährlich ist.
Da Wasserlinsen durch Wind oder Vögel leicht verbreitet werden, ist es schwierig, sie wieder loszuwerden.
Alternative: Beschränke dich auf kleine Mengen der kleineren Art Lemna minor oder setze auf Wasserpflanzen mit vertikalem Wuchs, die den Teich nicht vollständig bedecken.
Rhizombildner: Die Teichrand-Zerstörer
Am Teichrand wünscht man sich üppiges Grün, aber einige Pflanzen wachsen so aggressiv, dass sie die Teichfolie beschädigen oder sich unkontrolliert ausbreiten.
Schilfrohr (Phragmites australis)
Kaum eine Pflanze wirkt so idyllisch wie Schilf im Wind – doch für den Gartenteich ist es ein Albtraum. Schilfrohr bildet extrem kräftige Rhizome, die Teichfolien durchbohren können. Selbst wenn man es in Kübel pflanzt, findet es oft einen Weg hinaus.
Einmal etabliert, ist Schilf fast nicht mehr zu entfernen, da es tief in den Boden eindringt und sich unterirdisch meterweit ausbreitet.
Alternative: Zwergschilf (Phragmites australis 'Nanus') oder Rohrkolben-Arten in Pflanzkübeln können eine ähnliche Optik bieten, ohne den Teich zu gefährden.
Bambus
Bambus am Teichrand ist ein beliebter Sichtschutz, doch viele Sorten treiben ebenso hartnäckige Rhizome wie Schilf. Sie können Teichränder unterwandern, die Folie beschädigen und sich durch den Garten ausbreiten.
Alternative: Wähle horstbildende Bambusarten wie Fargesia murielae, die keine Rhizome bilden. Diese bleiben kompakt und sind winterhart.
Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)
Der Staudenknöterich wächst unglaublich schnell und kann selbst durch Pflasterfugen brechen. Er sollte keinesfalls in die Nähe des Teichs gesetzt werden, da er alles andere verdrängt und schwer zu kontrollieren ist.
Alternative: Stattdessen kannst du robuste, aber unproblematische Uferpflanzen wie Blutweiderich (Lythrum salicaria) oder Mädesüß (Filipendula ulmaria) wählen.
Pflanzen, die das Wasser belasten
Nicht alle problematischen Pflanzen sind invasiv. Manche Arten setzen beim Verrotten viele Nährstoffe frei, was zu Algenblüten und schlechter Wasserqualität führt.
Laubbäume in Teichnähe
Bäume wie Birken, Weiden oder Erlen sehen am Teichrand romantisch aus, werfen aber enorme Mengen Laub ab. Dieses Laub sinkt zu Boden, zersetzt sich und führt zu einer Nährstoffanreicherung, die wiederum Algen fördert und den Sauerstoffgehalt senkt.
Tipp: Wenn du auf Bäume nicht verzichten willst, wähle Arten mit geringerem Laubfall, wie z. B. Zierkirschen oder Hainbuchen, und halte einen Abstand von mindestens fünf Metern zum Teich.
Ziergräser mit starkem Samenflug
Gräser wie Pampasgras oder Lampenputzergras sehen imposant aus, verbreiten sich aber oft unkontrolliert. Ihre Samen können in den Teich gelangen, dort keimen und das ökologische Gleichgewicht stören.
Alternative: Greife zu einheimischen Gräsern wie Seggen (Carex-Arten) oder Sumpfbinse (Juncus effusus), die sich weniger aggressiv vermehren.
Algenfördernde Pflanzen und Düngerfallen
Viele Gartenbesitzer machen den Fehler, nährstoffhungrige Pflanzen in unmittelbarer Nähe des Teichs zu setzen und diese regelmäßig zu düngen. Dabei gelangen Nährstoffe durch Regen oder Gießwasser in den Teich – ein Festmahl für Algen.
Vermeide daher stark gedüngte Beete am Teichrand und halte Abstand zu Pflanzen, die viel Nährstoffnachschub brauchen, wie Rittersporn, Lupinen oder Sonnenblumen.
Auch Rasendünger, der versehentlich in den Teich gespült wird, kann das Wasser in kürzester Zeit umkippen lassen.
Der ökologische Ansatz: Weniger ist oft mehr
Ein gesunder Gartenteich braucht keine übermäßige Bepflanzung. Es ist besser, auf einige ausgewählte, standortgerechte Pflanzen zu setzen, anstatt den Teich mit unterschiedlichsten Arten zu überladen.
Achte auf eine ausgewogene Mischung aus:
- Unterwasserpflanzen (z. B. Hornkraut, Wasserpest-Alternativen)
- Schwimmpflanzen (z. B. Froschbiss, Seerosen)
- Uferpflanzen (z. B. Sumpfdotterblume, Schwanenblume)
Diese Kombination sorgt für Sauerstoff, Nährstoffbindung und optische Vielfalt.
FAQs rund um Teichpflanzen und Problemarten
Frage 1: Kann ich invasive Pflanzen einfach in Töpfen am Teichrand halten?
Das ist theoretisch möglich, praktisch aber riskant. Viele invasive Arten, wie Schilf oder Kanadische Wasserpest, können selbst kleinste Lücken nutzen, um sich zu verbreiten. Rhizome wachsen oft durch Abzugslöcher oder Ritzen.
Frage 2: Wie erkenne ich, ob sich eine Pflanze zu stark ausbreitet?
Ein Warnsignal ist, wenn andere Pflanzen kaum noch wachsen oder die Wasseroberfläche zunehmend beschattet wird. Auch starker Algenwuchs kann darauf hindeuten, dass eine Art zu dominant ist.
Frage 3: Wie kann ich unerwünschte Pflanzen entfernen?
Am besten manuell und regelmäßig. Entferne Pflanzenreste vollständig, auch unter Wasser. Verwende keine chemischen Mittel, da sie Fischen und Insekten schaden.
Frage 4: Was mache ich mit entfernten Pflanzenresten?
Entsorge sie über den Kompost oder den Biomüll. Gib sie auf keinen Fall in natürliche Gewässer – sonst riskierst du, invasive Arten zu verbreiten.
Frage 5: Wie verhindere ich, dass Samen in den Teich gelangen?
Schneide Blütenstände ab, bevor sie ausreifen, und achte darauf, dass keine Pflanzen in direkter Windrichtung des Teichs stehen, die stark aussamen.
Fazit: Achtsam pflanzen – für ein harmonisches Teichökosystem
Ein Gartenteich ist kein statisches Element, sondern ein lebendiges Ökosystem, das Pflege, Beobachtung und Wissen erfordert. Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist entscheidend für die Wasserqualität, die Stabilität des Systems und das Wohlbefinden der Tiere.
Vermeide invasive, stark wuchernde oder nährstoffreiche Pflanzenarten – sie mögen zwar optisch reizvoll sein, doch auf lange Sicht stören sie das ökologische Gleichgewicht und machen viel Arbeit.
Setze stattdessen auf heimische, standortgerechte Arten, die im Einklang mit Klima, Boden und Teichmilieu wachsen. Eine bewusste, nachhaltige Bepflanzung sorgt dafür, dass dein Gartenteich nicht nur schön aussieht, sondern auch dauerhaft gesund bleibt.
Wenn du dein Teichbiotop richtig planst, kannst du die Natur in all ihren Facetten erleben – vom Libellenflug über quakende Frösche bis hin zu glasklarem Wasser. Die richtige Pflanzenwahl ist dabei der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem lebendigen, harmonischen Gartenteich.





