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Mentha pulegium im Garten pflanzen

Einrichtungsbeispiele mit Polei-Minze

Mentha pulegium im Garten pflanzen (Einrichtungsbeispiele mit Polei-Minze)
Mentha pulegium (Polei-Minze)

Wissenswertes zu Mentha pulegium (Polei-Minze)

Die Polei-Minze (Mentha pulegium) ist eine aromatisch duftende, krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Sie wird seit Jahrhunderten in Gärten, an Bachläufen und in Teichnähe kultiviert. Aufgrund ihres markanten Minzduftes und ihrer dichten Blütenpolster ist sie nicht nur ein optischer, sondern auch ein ökologischer Gewinn für naturnahe Gärten. Allerdings ist sie nicht ganz unkompliziert – insbesondere im Hinblick auf ihre Giftigkeit und Standortansprüche.

Herkunft und Verbreitung

Die Polei-Minze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Ihr natürlicher Lebensraum umfasst feuchte Wiesen, Flussufer, Bachränder und sumpfige Gebiete. Sie liebt warme Sommer, aber stets frischen, feuchten Boden. In Mitteleuropa ist sie teilweise verwildert anzutreffen, bevorzugt aber geschützte Standorte.

Die Pflanze wurde bereits in der Antike von Griechen und Römern kultiviert, sowohl als Heil- als auch als Würzpflanze. In der Volksmedizin fand sie Anwendung gegen Verdauungsbeschwerden und als Insektenschutz – heute wird sie vor allem als Zier- und Teichpflanze geschätzt.

Gattung und Familie

Mentha pulegium gehört zur Gattung Mentha in der Familie der Lamiaceae (Lippenblütler). Diese Familie ist bekannt für ihre aromatischen Kräuter wie Pfefferminze, Zitronenmelisse oder Basilikum. Typisch sind vierkantige Stängel, gegenständige Blätter und Lippenblüten, die Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge anlocken.

Beschreibung und Aussehen

Die Polei-Minze ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 40 Zentimetern erreicht. Sie wächst kriechend oder aufrecht und bildet durch unterirdische Ausläufer dichte Bestände.

  • Blätter: Klein, oval, leicht behaart, am Rand oft schwach gezähnt.
  • Blüten: Kugelige Quirle aus zarten, violett- bis rosafarbenen Lippenblüten. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
  • Duft: Stark aromatisch, typisch minzig, jedoch etwas herber als bei Pfefferminze.
  • Wurzeln: Flachwurzelnd mit kräftigen Rhizomen, die sich leicht ausbreiten.

Haltung und Pflege im Garten

Die Polei-Minze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Entscheidend ist ein gleichmäßig feuchter Boden, der nie vollständig austrocknet. Staunässe verträgt sie besser als Trockenheit.

  • Boden: Humos, nährstoffreich, dauerhaft feucht.
  • Licht: Volle Sonne bis Halbschatten.
  • Pflege: Regelmäßiges Zurückschneiden fördert einen kompakten Wuchs. Verblühte Blütenstände sollten entfernt werden, um unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden.
  • Überwinterung: In wintermilden Regionen winterhart, in kälteren Gegenden empfiehlt sich ein leichter Winterschutz.

Pflanzung am Gartenteich

Als Ufer- und Sumpfpflanze eignet sich die Polei-Minze perfekt für den Randbereich von Gartenteichen. Sie kann in der Flachwasserzone (0–5 cm Wassertiefe) oder direkt am feuchten Ufer gepflanzt werden. Wichtig ist, dass die Wurzeln stets im feuchten Substrat bleiben.

Tipp: Um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern, sollte man Mentha pulegium in Pflanzkörbe oder Rhizomsperren setzen. So bleibt sie an ihrem Platz und überwuchert keine benachbarten Pflanzen.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile der Polei-Minze enthalten Pulegon, ein ätherisches Öl, das in höheren Mengen giftig ist.

  • Für Menschen: Innerliche Anwendung ist nicht empfehlenswert, da es zu Leberschäden, Übelkeit und Krämpfen kommen kann. Schwangere sollten den Kontakt besonders vermeiden, da Pulegon wehenfördernd wirken kann.
  • Für Tiere: Besonders für Katzen, Hunde und Kleintiere giftig.

Die Polei-Minze sollte daher nicht in Bereichen gepflanzt werden, in denen Haustiere oder kleine Kinder unbeaufsichtigt spielen.

Vermehrung und Zucht

Die Polei-Minze lässt sich leicht vermehren:

  • Teilung: Im Frühjahr oder Herbst kann der Wurzelballen geteilt werden.
  • Ausläufer: Einfach abtrennen und neu einpflanzen.
  • Aussaat: Möglich, aber seltener praktiziert, da vegetative Vermehrung schneller zum Erfolg führt.

Krankheiten und Schädlinge

Mentha pulegium ist relativ robust, kann jedoch von typischen Minzkrankheiten betroffen werden:

Vorbeugend hilft ein luftiger Standort und regelmäßige Pflege.

Alternative Bezeichnungen

  • Polei
  • Flohkraut-Minze
  • Pennyroyal (englisch)
  • Pulegium-Minze
  • Poley-Minze

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist Polei-Minze winterhart?

Ja, in milden Regionen Mitteleuropas. In rauen Lagen sollte ein Winterschutz angebracht werden.

Kann man Polei-Minze essen?

Nein, aufgrund des giftigen Inhaltsstoffes Pulegon ist sie nicht als Küchenkräuter geeignet.

Verträgt sie Trockenheit?

Nein, trockene Standorte führen schnell zum Absterben.

Zieht die Pflanze Insekten an?

Ja, besonders Bienen, Schmetterlinge und Hummeln schätzen den Nektar.

Fazit

Die Polei-Minze (Mentha pulegium) ist eine charmante, duftende und ökologisch wertvolle Pflanze für Feuchtbereiche im Garten. Besonders am Teichrand sorgt sie für einen natürlichen, farbenfrohen Akzent und bietet Bestäubern eine wichtige Nahrungsquelle. Dennoch sollte ihre Giftigkeit beachtet werden, insbesondere in Haushalten mit Kindern und Haustieren. Mit dem richtigen Standort und etwas Pflege wird die Polei-Minze zu einem langlebigen, attraktiven Begleiter in naturnahen Gärten.