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Maylandia estherae im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Roter Zebra

Maylandia estherae im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Roter Zebra)
Maylandia estherae (Roter Zebra)

Wissenswertes zu Maylandia estherae (Roter Zebra)

Herkunft und Lebensraum

Maylandia estherae, im deutschsprachigen Raum auch als Roter Zebra bekannt, gehört zur Gruppe der Mbuna-Cichliden, einer besonders farbenfrohen und beliebten Gruppe von Buntbarschen aus dem Malawisee in Ostafrika. Ursprünglich stammt diese Art aus dem Ostteil des Malawisees, vor allem aus der Region rund um Minos Reef sowie andere felsige Küstenzonen. Dort lebt sie in flachen Felszonen mit zahlreichen Höhlen und Spalten, die als Rückzugsort und Brutplätze dienen.

Der Lebensraum ist geprägt von kristallklarem, mittelhartem Wasser mit einem hohen pH-Wert zwischen 7,5 und 8,5 sowie einer Temperatur von etwa 24 bis 26 °C. Die dortigen Umweltbedingungen sollten möglichst genau im Aquarium nachgebildet werden, um dem natürlichen Verhalten der Tiere gerecht zu werden.

Systematik: Gattung und Familie

  • Wissenschaftlicher Name: Maylandia estherae
  • Synonyme: Metriaclima estherae, Pseudotropheus estherae
  • Deutscher Name: Roter Zebra, Red Zebra Cichlid
  • Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
  • Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
  • Gattung: Maylandia (bzw. in älteren Quellen: Metriaclima)

Die taxonomische Einordnung war lange Zeit umstritten. In der Aquaristik ist nach wie vor Metriaclima estherae weit verbreitet, obwohl Maylandia estherae mittlerweile als gültiger Name anerkannt ist.

Aussehen und Farbvariationen

Der Rote Zebra ist ein kräftig gebauter Mbuna-Cichlide mit einer kompakten Körperform, stark entwickelter Maulpartie und markantem, aggressiv wirkendem Gesichtsausdruck. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von 10 bis 12 cm, in Ausnahmefällen bis zu 15 cm.

Farbvariationen:

  • Männchen: Leuchtend orange bis rot, teilweise mit blauen Flossenrändern.
  • Weibchen: Häufig orange oder beige-orange, seltener auch in einer blaugrauen „OB“-Variante mit dunklen Flecken.
  • Juvenile Tiere: Farblich oft schwer zu unterscheiden, da sich die Endfärbung erst mit zunehmendem Alter ausbildet.

Neben den Wildformen gibt es auch Zuchtformen mit intensiveren Farbausprägungen, beispielsweise in kräftigem Kirschrot, sogenannten „Red-Red“-Varianten.

Verhalten und Sozialstruktur

Maylandia estherae gehört zu den typischen Mbuna, die sich durch ihr revierbezogenes, territorial aggressives Verhalten auszeichnen. Vor allem Männchen neigen zur Revierbildung, verteidigen ihr Gebiet energisch gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen und andere Mbuna.

Trotz der Aggressivität sind sie im artgerechten Umfeld gut haltbar. Es handelt sich um interessante, aktive und dauerbewegte Fische, die ständig im Riff nach Algen und Aufwuchs suchen – ein faszinierendes Verhalten, das bei entsprechender Einrichtung auch im Aquarium beobachtet werden kann.

Wichtig: Maylandia estherae sollte niemals in kleinen Becken oder mit friedliebenden Arten kombiniert werden. Innerhalb von Mbuna-Gesellschaftsbecken können sie jedoch gut integriert werden.

Haltung im Aquarium – ausführliche Empfehlungen

Die artgerechte Haltung dieser Cichliden erfordert etwas Planung und Erfahrung. Nachfolgend die wichtigsten Haltungsparameter im Überblick:

Aquariumgröße:

  • Minimum: 400 Liter für eine kleine Gruppe
  • Empfohlen: 500–700 Liter für eine größere Gruppe oder Mbuna-Gemeinschaft

Einrichtung:

  • Bodengrund: Feiner Sand oder Kies
  • Dekoration: Felsen, Steinaufbauten, Höhlen, Spalten – wichtig für Revierbildung
  • Bepflanzung: Pflanzen sind nicht notwendig, robuste Arten wie Anubias oder Javafarn in geschützten Ecken sind möglich

Wasserwerte:

  • Temperatur: 24–26 °C
  • pH-Wert: 7,5–8,5
  • GH: 5–15 °dGH
  • KH: 6–12 °dKH
  • Nitrat: möglichst unter 25 mg/l

Fütterung:

Die Tiere sind herbivor mit Tendenz zum Aufwuchsfresser. Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein:

  • Spirulina-Flocken oder -Pellets
  • Gemüse wie Spinat, Erbsen, Zucchini (gekocht und geschält)
  • Kein fettes Lebendfutter (z. B. rote Mückenlarven – Risiko für Verdauungsprobleme)
  • Ergänzend: feines Frostfutter wie Cyclops, Artemia

Vergesellschaftung:

  • Am besten in einer Mbuna-Artenbecken mit robusten Arten wie Pseudotropheus, Labidochromis, Labeotropheus
  • Nicht geeignet: friedliche Südamerikaner, Skalare, Salmler, Schnecken

Die beste Sozialstruktur ist ein Harem: 1 Männchen mit 2–4 Weibchen. Mehrere Männchen nur in sehr großen Becken mit vielen Sichtbarrieren.

Giftigkeit

Maylandia estherae ist nicht giftig und stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Auch im Umgang mit anderen Aquarienbewohnern zeigen sie keine toxischen Eigenschaften. Dennoch kann das aggressive Verhalten gegenüber schwächeren Arten problematisch sein.

Vermehrung und Zucht

Die Zucht des Roten Zebras gelingt im Aquarium relativ einfach, sofern die Wasserwerte passen und Rückzugsorte vorhanden sind.

  • Fortpflanzungstyp: Maulbrüter (weiblich)
  • Laichverhalten: Das Weibchen legt Eier auf einen flachen Stein oder den Bodengrund, nimmt diese sofort ins Maul auf. Das Männchen befruchtet die Eier mittels sogenannter Eiflecken.
  • Brutpflege: Weibchen trägt die Eier ca. 21–28 Tage im Maul, ohne zu fressen
  • Jungtiere: Nach dem Entlassen aus dem Maul sind sie selbstständig, können mit Staubfutter und Artemia-Nauplien ernährt werden
  • Zuchtansätze: Am besten in einem separaten Becken oder in einem Harem in einem gut strukturierten Aquarium

Häufige Krankheiten

Wie bei vielen Cichliden aus dem Malawisee gibt es einige typische Gesundheitsprobleme:

Vorbeugung:

  • Artgerechte Fütterung
  • Gute Wasserhygiene, regelmäßige Teilwasserwechsel
  • Quarantäne neuer Fische
  • Stressvermeidung durch passende Beckengröße und Einrichtung

Häufige Fragen (FAQ)

Wie alt wird ein Maylandia estherae?

Bei guter Pflege erreichen sie ein Alter von bis zu 10 Jahren.

Ist der Rote Zebra für Anfänger geeignet?

Eingeschränkt ja – mit entsprechender Beckengröße, Fachwissen und artgerechter Haltung. Für komplette Anfänger eher nicht empfehlenswert.

Kann man sie mit anderen Malawicichliden halten?

Ja, besonders mit anderen Mbuna, allerdings keine zu empfindlichen Arten.

Wie erkenne ich das Geschlecht?

Männchen sind intensiver gefärbt, Weibchen meist blasser und kleiner. Sichere Unterscheidung oft erst bei adulten Tieren möglich.

Warum ist mein Roter Zebra so aggressiv?

Territorialverhalten, vor allem bei Platzmangel oder fehlenden Sichtschutz-Elementen im Becken. Auch Überbesatz kann Stress fördern.

Alternative Namen und Synonyme

  • Red Zebra Cichlid (englisch)
  • Pseudotropheus estherae (ältere Bezeichnung)
  • Metriaclima estherae (in Fachliteratur weiterhin gebräuchlich)
  • Zebra-Cichlide (allgemein)
  • Roter Mbuna

Fazit

Maylandia estherae, der Rote Zebra-Cichlide, ist ein faszinierender, farbenprächtiger Vertreter der Mbuna-Gruppe und begeistert durch sein agiles Verhalten, die einfache Zucht und die lebendige Farbenvielfalt. Er gehört zu den beliebtesten Malawicichliden in der Aquaristik – zu Recht, denn mit der richtigen Pflege und Beckengestaltung ist er ein langlebiger, robuster Aquarienbewohner, der das Biotop-Aquarium bereichert.

Allerdings ist er kein Fisch für jedes Aquarium: Sein ausgeprägtes Revierverhalten, der hohe Platzbedarf und die besonderen Wasseransprüche machen ihn vor allem für Aquarianer mit etwas Erfahrung interessant. Wer sich jedoch auf die spezifischen Anforderungen der Mbuna-Cichliden einlässt, wird mit einem faszinierenden, farbenfrohen Aquarienerlebnis belohnt.

Haltungsbedingungen

Um Maylandia estherae (Roter Zebra) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 24° bis 26°C
  • pH-Wert: 7.5 bis 8.5
  • Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
  • Mindestaquariengröße: 400 Liter

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