Maylandia zebra im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Blauer Malawibuntbarsch

Wissenswertes zu Maylandia zebra (Blauer Malawibuntbarsch)
Der Maylandia zebra, auch bekannt als Blauer Malawibuntbarsch, ist einer der bekanntesten und beliebtesten Vertreter der Buntbarsche aus dem ostafrikanischen Malawisee. Aufgrund seiner leuchtenden Farben, seines territorialen Verhaltens und seiner spannenden Brutpflege fasziniert er Aquarianer auf der ganzen Welt. Diese Art ist besonders bei Liebhabern afrikanischer Cichlidenbecken sehr gefragt und bringt mit ihrer Präsenz Leben und Dynamik ins Aquarium. Im folgenden Beitrag erfährst du alles, was du über den Maylandia zebra wissen musst – von seiner Herkunft über die richtige Haltung bis hin zur erfolgreichen Zucht.
Systematik und wissenschaftliche Einordnung
- Wissenschaftlicher Name: Maylandia zebra (früher auch Pseudotropheus zebra oder Metriaclima zebra)
- Alternative Namen: Blauer Malawibuntbarsch, Zebra-Mbuna, Zebra-Cichlide
- Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
- Gattung: Maylandia (Mbuna-Gruppe)
- Ordnung: Cichliformes
- Herkunft: Ostafrika, ausschließlich im Malawisee verbreitet
Herkunft und natürlicher Lebensraum
Maylandia zebra stammt ausschließlich aus dem Malawisee in Ostafrika – einem der größten und artenreichsten Süßwasserseen der Welt. Der Malawisee ist bekannt für seine Vielzahl an endemischen Cichlidenarten, insbesondere aus der sogenannten Mbuna-Gruppe, zu der auch Maylandia zebra gehört. „Mbuna“ bedeutet in der lokalen Sprache „Felsenbewohner“, und das beschreibt den Lebensraum dieser Fische sehr treffend: Sie leben in den steinigen Küstenzonen in Tiefen zwischen 1 und 20 Metern. Dort nutzen sie Felsspalten und Höhlen als Revier, Laichplatz und Rückzugsort.
Aussehen und Geschlechtsunterschiede
Der Blauer Malawibuntbarsch ist für seine eindrucksvolle Farbgebung bekannt. Allerdings variiert diese je nach Fundort (Geographische Variante), Alter und Geschlecht:
- Männchen zeigen häufig ein intensives Blau mit dunkleren Querstreifen oder einfarbig kräftige Färbungen. Manche Varianten besitzen sogar rötliche oder violette Töne in der Flosse.
- Weibchen sind meist blasser, grau-bläulich oder beige gefärbt, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen und sich besser zu tarnen.
- Größe: Männchen werden etwa 12–15 cm groß, Weibchen bleiben meist etwas kleiner bei 8–12 cm.
- Körperform: Typisch für Mbuna-Arten ist der kompakte, leicht gedrungene Körper mit kräftigen Flossen. Der Körperbau ist auf das Leben in steinigen Umgebungen optimiert.
Verhalten und Sozialstruktur
Maylandia zebra ist ein sehr territoriales Tier mit stark ausgeprägtem Sozialverhalten:
- Territorialverhalten: Männchen beanspruchen Höhlen oder Felsspalten als Revier, das sie aktiv gegen Artgenossen verteidigen.
- Aggressionspotenzial: Die Art kann sehr durchsetzungsstark sein, besonders gegenüber gleichfarbigen oder ähnlich aussehenden Fischen.
- Gruppenhaltung: Idealerweise wird ein Harem mit 1 Männchen und mehreren Weibchen gehalten.
- Aktivität: Die Tiere sind sehr aktiv und ständig in Bewegung. Sie erkunden ihr Revier, scharren im Sand und jagen kleinere Fische, wenn diese zu nahe kommen.
Haltung im Aquarium – Empfehlungen und Tipps
Aquariengröße:
Für eine kleine Gruppe (1 Männchen + 3–4 Weibchen) empfiehlt sich ein Beckenvolumen ab 400 Litern, besser 500 Liter. Eine größere Gruppe oder Vergesellschaftung erfordert entsprechend mehr Platz.
Wasserwerte:
- Temperatur: 24–26 °C
- pH-Wert: 7,5–8,5
- Gesamthärte (GH): 5–15 °dGH
- Karbonathärte (KH): 6–12 °dKH
Einrichtung:
- Steinaufbauten mit vielen Höhlen und Sichtschutz sind Pflicht. Diese dienen als Rückzugsort und Revier.
- Feiner Sand oder Kies als Bodengrund, da die Fische gerne graben.
- Keine Pflanzen nötig – sie werden meist ausgerissen oder gefressen. Wer Pflanzen integrieren will, sollte auf robuste Arten wie Anubias oder Javafarn setzen.
Beleuchtung:
Mäßige bis starke Beleuchtung ist möglich. Sie beeinflusst die Farbwahrnehmung und das Algenwachstum (Mbunas ernähren sich auch von Aufwuchs).
Filterung:
Ein leistungsstarker Filter ist notwendig, da die Fische viel fressen und entsprechend viel ausscheiden. Eine gute Wasserbewegung und regelmäßige Wasserwechsel sind entscheidend für die Gesundheit.
Vergesellschaftung:
Nur mit anderen robusten, durchsetzungsfähigen Malawicichliden aus der Mbuna-Gruppe oder ähnlichen Arten. Keine ruhigen oder kleineren Arten, keine Garnelen oder Schnecken.
Giftigkeit
Maylandia zebra ist nicht giftig und stellt keine Gefahr für Menschen oder andere Tiere dar. Dennoch sollte man bei Pflege und Handling immer vorsichtig sein, um Stress oder Verletzungen zu vermeiden.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht des Blauen Malawibuntbarsches ist im Aquarium gut möglich und zählt zu den Highlights der Haltung:
- Fortpflanzung: Die Art ist maulbrütend, genauer gesagt weiblich maulbrütend. Nach der Eiablage nimmt das Weibchen die Eier ins Maul und befruchtet sie mithilfe der Eiflecken an der Afterflosse des Männchens.
- Brutpflege: Die Weibchen tragen die Eier 21–28 Tage im Maul, ohne zu fressen. In dieser Zeit sollte sie möglichst ungestört bleiben.
- Aufzucht: Nach dem Ausspucken der Jungtiere sind diese bereits relativ groß (ca. 1 cm) und können mit feinem Staubfutter, Artemia-Nauplien oder zerkleinertem Futter aufgezogen werden.
- Zuchterfolg: Häufig gelingt die Zucht sogar im Gesellschaftsbecken, wenn genügend Verstecke vorhanden sind.
Mögliche Krankheiten
Wie viele Malawicichliden ist auch Maylandia zebra anfällig für bestimmte Erkrankungen:
- Bloat (Malawibuntbarsch-Krankheit): Häufige, tödliche Krankheit, oft durch falsche Fütterung (z.B. zu proteinreiches Futter) ausgelöst. Symptome: Aufgeblähter Bauch, Appetitlosigkeit, lethargisches Verhalten.
- Parasiten und Hautkrankheiten: Punktuelle Hauttrübungen oder Flossenfraß deuten auf externe Parasiten hin.
- Stressbedingte Krankheiten: Zu wenig Verstecke, falsche Vergesellschaftung oder schlechte Wasserqualität erhöhen die Anfälligkeit für Krankheiten.
Vorbeugung: Hochwertige Ernährung (z. B. Spirulina-Futter, pflanzenbasierte Pellets), regelmäßige Wasserwechsel und stabile Wasserwerte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann man Maylandia zebra mit Skalaren oder Guppys halten?
Nein, die Haltungsbedingungen und das Verhalten sind zu unterschiedlich. Skalare und Guppys würden durch das aggressive Verhalten leiden.
Wie viele Tiere sollte man mindestens halten?
Ein Harem von mindestens 1 Männchen und 3 Weibchen. Eine Einzelhaltung oder Paarhaltung führt oft zu Stress und Aggression.
Wie oft muss man Wasser wechseln?
Wöchentlich 30–50 % des Wassers wechseln – abhängig von Besatzdichte und Filterung.
Brauchen sie spezielles Futter?
Ja, Maylandia zebra ist ein Aufwuchsfresser. Pflanzliche Nahrung sollte dominieren – kein proteinreiches Futter (kein Rindfleisch, wenig Lebendfutter).
Wie lange leben sie?
Bei guter Pflege können sie 8–10 Jahre alt werden.
Alternative Bezeichnungen und ähnliche Arten
- Pseudotropheus zebra, Metriaclima zebra (veraltete Bezeichnungen)
- Zebra-Mbuna
- Blauer Mbuna
- Zebra-Cichlide
Ähnliche Arten: Maylandia estherae, Labidochromis caeruleus, Pseudotropheus socolofi.
Fazit
Der Maylandia zebra ist ein Paradebeispiel für die faszinierende Welt der ostafrikanischen Buntbarsche. Mit seiner leuchtenden Farbe, dem spannenden Sozialverhalten und der interessanten Brutpflege bietet er Aquarianern eine Menge Abwechslung. Allerdings ist die Haltung nicht ganz unkompliziert: Die richtige Beckengröße, eine strukturierte Einrichtung mit vielen Verstecken, artgerechtes Futter und eine passende Vergesellschaftung sind entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere.
Wer sich intensiv mit dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen dieses Cichliden auseinandersetzt, wird mit einem lebendigen, farbenfrohen und faszinierenden Aquarienbewohner belohnt – und vielleicht sogar mit der eigenen Nachzucht.
Haltungsbedingungen
Um Maylandia zebra (Blauer Malawibuntbarsch) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 24° bis 26°C
- pH-Wert: 7.5 bis 8.5
- Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
- Mindestaquariengröße: 400 Liter


