Marienkäfer - Die verschiedenen Arten
Marienkäfer gehören nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch zu den beliebtesten Insekten überhaupt: Sie gelten als Glückssymbole und sind in Gärten wie auch in der Landwirtschaft nützliche Helfer, da viele Arten Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge fressen. Marienkäfer ist allerdings nicht gleich Marienkäfer: Die Arten unterscheiden sich in Aussehen und Lebensweise und nicht alle zeigen das typische rote Kleid mit schwarzen Punkten.
Vielfalt der heimischen Arten
Am bekanntesten ist der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata). Mit seinen sieben schwarzen Punkten auf rotem Flügelkleid ist er der „klassische“ Marienkäfer, den viele sofort vor Augen haben. Er ist weit verbreitet, robust und ein wichtiger Schädlingsbekämpfer.
Daneben tritt der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) auf, der sehr variabel gefärbt ist: Neben roten Tieren mit zwei schwarzen Punkten gibt es auch schwarze Formen mit roten Punkten. Er bevorzugt wärmere Standorte und ist in Städten und Gärten häufig zu finden.
Eine invasive Art ist der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis), der ursprünglich zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt wurde. Heute hat er sich stark verbreitet und verdrängt teilweise heimische Arten. Seine Färbung reicht von rot mit wenigen Punkten bis fast schwarz, was seine Bestimmung erschwert. Typisch sind die hellen Flecken hinter dem Kopf.
Auch kleinere Arten spielen eine Rolle, etwa der Vierzehnpunkt-Marienkäfer (Propylea quatuordecimpunctata), der gelb mit schwarzen Mustern ist und wie ein Schachbrett wirkt. Ähnlich auffällig ist der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata), der leuchtend gelb mit 22 schwarzen Punkten auftritt und sich im Gegensatz zu vielen anderen Arten nicht von Blattläusen, sondern von Pilzen ernährt.
Weniger bekannt, aber ebenfalls häufig, ist der Augenfleck-Marienkäfer (Anatis ocellata), ein größerer Vertreter, dessen Punkte wie kleine Augenringe erscheinen.
Bedeutung im Ökosystem
Marienkäfer spielen eine zentrale Rolle in den heimischen Lebensgemeinschaften. Viele Arten sind ausgesprochene Nützlinge, da sie sich von Blattläusen, Schildläusen und anderen Pflanzenschädlingen ernähren. Ein einziger Siebenpunkt-Marienkäfer kann im Laufe seines Lebens mehrere Tausend Blattläuse vertilgen und trägt damit entscheidend zur Regulierung von Schädlingspopulationen bei. Auch ihre Larven sind sehr gefräßig und wirksam im Pflanzenschutz.
Zugleich sind Marienkäfer selbst ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Sie dienen als Beute für Vögel, Amphibien, Spinnen und räuberische Insekten. Zwar schützt ihre auffällige Färbung in Kombination mit einem bitter schmeckenden Abwehrsekret vor vielen Fressfeinden, doch für spezialisierte Jäger stellen sie dennoch eine wertvolle Nahrungsquelle dar.
Ein Glücksbringer mit vielen Gesichtern
Marienkäfer sind nicht nur der typische rote Käfer mit schwarzen Punkten. Ihre Farben und Muster verraten viel über ihre jeweilige Art, ihre Lebensweise und ihre Herkunft.
Glück bringt er zwar wohl nicht, doch kann seine Anwesenheit durchaus glücklich machen: Marienkäfer gelten als Bioindikatoren, ihr Vorkommen und ihre Häufigkeit geben Hinweise auf die Qualität von Lebensräumen. In strukturreichen, ökologisch gesunden Umgebungen ist ihre Artenvielfalt meist höher als in stark belasteten Agrarlandschaften.
Autorin: Caroline Haller für www.einrichtungsbeispiele.de





