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Pseudotropheus socolofi im Aquarium halten

Einrichtungsbeispiele mit Eisblauer Maulbrüter

Pseudotropheus socolofi im Aquarium halten (Einrichtungsbeispiele mit Eisblauer Maulbrüter)
Pseudotropheus socolofi (Eisblauer Maulbrüter)

Wissenswertes zu Pseudotropheus socolofi (Eisblauer Maulbrüter)

Der Pseudotropheus socolofi, auch bekannt als Eisblauer Maulbrüter, ist ein farbenfroher und beliebter Vertreter aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Diese Art gehört zur Gattung Pseudotropheus, die vor allem durch ihre endemischen Artenvielfalt im Malawisee in Ostafrika besticht. Aufgrund seiner intensiven blauen Färbung, seines spannenden Brutverhaltens und seiner vergleichsweise unkomplizierten Pflege gehört der Eisblaue Maulbrüter zu den gefragtesten Arten für Malawisee-Aquarien.

Taxonomische Einordnung

  • Wissenschaftlicher Name: Pseudotropheus socolofi
  • Trivialnamen: Eisblauer Maulbrüter, Ice Blue Mbuna, Powder Blue Cichlid
  • Gattung: Pseudotropheus
  • Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
  • Ordnung: Cichliformes
  • Herkunft: Malawisee, Ostafrika
  • Biotop: Felsenreiche Uferzonen, sogenannte „Mbuna“-Regionen

Herkunft und Lebensraum

Der Pseudotropheus socolofi ist im nördlichen Teil des Malawisees heimisch, insbesondere in der Umgebung der Mbenji-Inseln. Er bewohnt dort die felsenreichen Uferregionen, wo er sich bevorzugt in Spalten und Höhlen aufhält. Das Wasser im Malawisee ist sehr klar, alkalisch und mineralstoffreich – Bedingungen, die im Aquarium möglichst genau nachgeahmt werden sollten.

Aussehen und Geschlechtsunterschiede

Pseudotropheus socolofi zeichnet sich durch eine markante, eisblaue Grundfärbung aus, die ihm seinen deutschen Trivialnamen eingebracht hat. Die Körperform ist typisch für Mbuna-Buntbarsche: seitlich leicht abgeflacht, kräftig gebaut und mit abgerundeter Rückenlinie. Über den Körper ziehen sich dunklere Querstreifen, die bei manchen Tieren deutlicher ausgeprägt sind als bei anderen.

Männchen sind meist etwas kräftiger gefärbt und tragen in der Regel leuchtendere Gelbflecken auf der Afterflosse – die sogenannten Eiflecken, die bei der Fortpflanzung eine wichtige Rolle spielen. Weibchen sind etwas blasser und kleiner, jedoch ebenfalls attraktiv gefärbt.

  • Größe: bis 10–12 cm
  • Lebenserwartung: ca. 8–10 Jahre bei guter Pflege

Verhalten und Sozialstruktur

Pseudotropheus socolofi zählt zur Gruppe der Mbuna, also der felsenbewohnenden Buntbarsche des Malawisees. Diese Fische sind revierbildend und insbesondere die Männchen können territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen und ähnlichen Arten sein. In einer gut strukturierten Aquarienlandschaft mit vielen Verstecken lässt sich dieses Verhalten jedoch gut kontrollieren.

Trotz ihrer teils ruppigen Art zeigen Pseudotropheus socolofi ein interessantes Sozialverhalten. Innerhalb der Gruppe können klare Hierarchien entstehen. Die Art ist tagaktiv, sehr neugierig und ständig in Bewegung – ein spannender Beobachtungsfisch für jedes Malawi-Becken.

Haltung im Aquarium

Aquariengröße und Einrichtung:

  • Mindestgröße: 300 Liter (für eine kleine Gruppe)
  • Empfohlen: ab 400–500 Liter für stabile Sozialstruktur
  • Einrichtung: Viele Steine, Höhlen, Ritzen; keine Pflanzen notwendig
  • Bodengrund: Sand oder feiner Kies
  • Filterung: Leistungsstarker Außenfilter mit guter Sauerstoffzufuhr
  • Strömung: Moderat bis stark

Wasserwerte:

  • Temperatur: 24–26 °C
  • pH-Wert: 7,5–8,5
  • Karbonathärte (KH): 7–12 °dKH
  • Gesamthärte (GH): 5–15 °dGH

Wichtig ist ein hoher Sauerstoffgehalt sowie eine stabile Wasserqualität. Wöchentliche Teilwasserwechsel von 30–50 % sind Pflicht.

Vergesellschaftung:

Pseudotropheus socolofi sollte nicht mit ruhigen, friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Geeignet sind nur andere Mbuna-Arten, wobei auf ähnliche Aggressionsniveaus geachtet werden sollte. Ideal ist die Haltung in einem reinen Malawi-Becken mit Mbuna-Arten.

Empfehlenswert ist eine Gruppenhaltung im Verhältnis 1 Männchen auf 3–4 Weibchen, um Stress zu minimieren. Bei zu vielen Männchen kommt es zu Revierkämpfen.

Giftigkeit

Pseudotropheus socolofi ist nicht giftig – weder für den Menschen noch für andere Aquarienbewohner. Dennoch kann es bei Revierstreitigkeiten zu Verletzungen kommen, was durch eine gute Beckengestaltung minimiert werden kann.

Vermehrung und Zucht

Pseudotropheus socolofi ist ein Maulbrüter im weiblichen Geschlecht. Die Weibchen nehmen die befruchteten Eier direkt nach der Ablage ins Maul auf und brüten sie dort rund 21 bis 28 Tage aus. Während dieser Zeit frisst das Weibchen kaum bis gar nicht.

Nach dem Schlupf entlässt das Weibchen die Jungfische schrittweise ins freie Wasser. Die Jungen sind bereits relativ groß und können mit feinem Staubfutter oder zerriebenem Spirulina-Flockenfutter ernährt werden. Die Nachzucht gelingt bei passenden Bedingungen auch im Gesellschaftsbecken, ist jedoch in einem separaten Aufzuchtbecken einfacher zu kontrollieren.

Fütterung

Pseudotropheus socolofi ist ein aufwuchsorientierter Allesfresser mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Kost. In freier Wildbahn ernährt er sich von Algenaufwuchs, kleinen Wirbellosen und organischen Partikeln auf Felsen.

Geeignetes Futter:

  • Spirulina-Flocken
  • Grünfutter (z. B. blanchierter Spinat, Erbsen)
  • Hochwertige Mbuna-Flocken
  • Spezielle Malawi-Cichliden-Pellets
  • Nur gelegentlich Frostfutter (z. B. Artemia, Daphnien)

Fett- und proteinreiche Futtermittel sollten gemieden werden, da sie bei Mbuna-Arten schnell zu Verdauungsproblemen führen können.

Häufige Krankheiten

Pseudotropheus socolofi gilt als robust und widerstandsfähig, vorausgesetzt, die Wasserwerte sind stabil und das Aquarium ist artgerecht eingerichtet. Dennoch können folgende Erkrankungen auftreten:

  • Bloat (Malawi-Aufgasungssyndrom): Besonders bei falscher Fütterung (zu viel Protein)
  • Parasiten (z. B. Kiemenwürmer)
  • Haut- und Flosseninfektionen bei Stress oder Verletzungen
  • Lochkrankheit (Hexamitiasis) bei starker Belastung

Vorbeugung durch optimale Haltungsbedingungen, Quarantäne neuer Fische und abwechslungsreiche, pflanzenbetonte Ernährung ist essenziell.

Häufige Fragen (FAQ)

Ist Pseudotropheus socolofi für Anfänger geeignet?

Ja, aber mit Einschränkungen. Die Art ist zwar robust, benötigt jedoch ein gut strukturiertes Becken und Grundkenntnisse über Mbuna-Verhalten. Für Malawi-Einsteiger mit entsprechender Vorbereitung ist er geeignet.

Kann man Pseudotropheus socolofi mit Skalaren oder Guppys halten?

Nein. Diese Fische sind zu friedlich und passen weder in die Wasserwerte noch ins Verhalten. Eine Vergesellschaftung wäre Stress pur für alle Beteiligten.

Wie oft sollte gefüttert werden?

2–3 kleine Portionen täglich sind ideal. Ein Fastentag pro Woche beugt Verdauungsproblemen vor.

Braucht man ein spezielles Malawi-Salz?

Nicht zwingend, aber es kann helfen, die Wasserchemie stabil zu halten – besonders in Regionen mit weichem Leitungswasser.

Wie erkenne ich ein trächtiges Weibchen?

Ein brütendes Weibchen zieht sich meist zurück, frisst nicht mehr und hat ein leicht aufgeblähtes Maul. In dieser Phase sollte es möglichst wenig gestört werden.

Alternative Bezeichnungen

  • Eisblauer Maulbrüter
  • Ice Blue Mbuna
  • Powder Blue Cichlid
  • Mbuna socolofi (veraltete Schreibweise)
  • Pseudotropheus socolofi „Ice Blue“
  • Chindongo socolofi

Fazit: Ein Highlight für jedes Malawi-Aquarium

Der Pseudotropheus socolofi ist ein beeindruckender, robuster und farbenfroher Vertreter der Mbuna-Buntbarsche, der mit seinem leuchtenden Blau jedes Malawi-Aquarium bereichert. Sein interessantes Verhalten, die unkomplizierte Zucht und die gute Anpassungsfähigkeit machen ihn zu einem beliebten Aquarienbewohner für erfahrene Aquarianer und gut informierte Einsteiger. Wer seine Bedürfnisse versteht und das Aquarium entsprechend einrichtet, wird mit einem vitalen, langlebigen und faszinierenden Fisch belohnt.

Haltungsbedingungen

Um Pseudotropheus socolofi (Eisblauer Maulbrüter) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.

  • Wassertemperatur: 24° bis 26°C
  • pH-Wert: 7.5 bis 8.5
  • Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
  • Mindestaquariengröße: 300 Liter
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