Zierfische ohne Stress fangen: Die 5 besten Tricks
Jeder Aquarianer kennt das Problem: Ein Fisch muss eingefangen werden – sei es für eine Behandlung, einen Umzug oder eine Umgestaltung des Aquariums – doch einige Arten sind wahre Meister im Ausweichen. Besonders flinke Schwimmer wie Barben, Salmler oder Guppys können eine echte Herausforderung darstellen. Doch keine Sorge! Mit den richtigen Methoden und etwas Geduld kannst du selbst die schnellsten Fische stressfrei und effizient aus deinem Aquarium fangen. In diesem Artikel erfährst du bewährte Techniken, welche Hilfsmittel du nutzen kannst und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest.
Warum ist das Fangen von schnellen Fischen so schwierig?
Bevor wir uns den verschiedenen Fangmethoden widmen, sollten wir zunächst verstehen, warum es überhaupt so schwer ist, schnelle Fische zu fangen:
- Fluchtinstinkt: Viele Fische haben von Natur aus einen ausgeprägten Fluchtreflex und reagieren blitzschnell auf jede Bedrohung.
- Geschwindigkeit: Arten wie Zebra- oder Keilfleckbarben sowie Neonsalmler sind extrem flink und ändern ihre Schwimmrichtung in Sekundenbruchteilen.
- Versteckmöglichkeiten: Pflanzen, Dekorationen und Höhlen bieten zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten.
- Aquariumgröße: Je größer das Becken, desto schwerer wird es, einen einzelnen Fisch gezielt zu fangen.
Die besten Methoden, um schnelle Fische zu fangen
1. Die Doppelkeschermethode – Zwei Keschernetze für mehr Erfolg
Diese Methode ist besonders effektiv, wenn du flinke Fische fangen möchtest. Hierbei nutzt du zwei Kescher, um die Fische in die Enge zu treiben.
So funktioniert es:
- Halte einen größeren Kescher ruhig im Wasser.
- Nutze den zweiten Kescher, um den Fisch langsam in die Richtung des ersten Keschers zu treiben.
- Sobald sich der Fisch nähert, bewege den größeren Kescher schnell nach oben.
Tipp: Wähle Keschernetze mit feinem Gewebe, damit der Fisch nicht mit seinen Flossen hängen bleibt.
2. Die Fütterungsmethode – Mit Futter den Fisch anlocken
Ein Trick, der besonders gut bei futtermotivierten Fischen funktioniert.
So gehst du vor:
- Füttere dein Aquarium wie gewohnt an einer bestimmten Stelle.
- Sobald der Fisch abgelenkt ist, setze vorsichtig einen Kescher hinter ihn.
- Bewege den Kescher langsam nach vorne und fange den Fisch, während er frisst.
Tipp: Diese Methode eignet sich besonders für Guppys, Mollys oder Platys, die gerne an der Wasseroberfläche fressen.
3. Die Flaschenfalle – Perfekt für schwer fangbare Fische
Falls deine Fische besonders flink oder scheu sind, kann eine selbstgebaute Flaschenfalle helfen.
Materialien:
- Eine saubere Plastikflasche (0,5 - 1,5 Liter)
- Eine Schere oder ein Messer
- Futter als Lockmittel
Anleitung:
- Schneide den Flaschenhals ab und stecke ihn verkehrt herum wieder in die Flasche.
- Fülle die Flasche mit etwas Wasser und Futter.
- Lege die Flasche ins Aquarium und warte, bis der gewünschte Fisch hineinschwimmt.
- Sobald er sich in der Falle befindet, kannst du die Flasche vorsichtig aus dem Wasser nehmen.
Tipp: Diese Methode eignet sich besonders für Welse, Buntbarsche oder andere schwer zu fangende Fische.
4. Nachtfang-Methode – Im Dunkeln geht es einfacher
Viele Fische sind in der Nacht ruhiger und weniger aufmerksam.
So klappt es:
- Warte, bis das Licht im Aquarium ausgeschaltet ist.
- Nutze eine kleine Taschenlampe, um den Fisch vorsichtig zu lokalisieren.
- Fange den Fisch mit einem schnellen Netzbewegung, während er schläfrig ist.
Tipp: Verwende eine rote Taschenlampe, da viele Fische rotes Licht schlechter wahrnehmen.
5. Wasserstand absenken – Die Fläche verkleinern
Falls du einen oder mehrere Fische fangen musst, hilft es oft, das Wasser im Aquarium abzusenken.
Schritt für Schritt:
- Entferne ca. 50 % des Wassers aus dem Becken.
- Die Fische haben weniger Raum zum Ausweichen.
- Nutze dann eine der oben genannten Methoden, um den Fisch einfacher zu fangen.
Tipp: Achte darauf, dass empfindliche Fische nicht gestresst werden und setze nach dem Fang das Wasser langsam wieder ein.
Häufige Fehler beim Fischfang – Das solltest du vermeiden
Beim Einfangen von Fischen werden oft Fehler gemacht, die den Vorgang erschweren oder sogar die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen können. Hier sind die häufigsten Fehler:
Zu schnelle Bewegungen: Plötzliche Bewegungen versetzen die Fische in Panik und machen das Fangen noch schwieriger.
Ungeeignete Kescher: Zu kleine oder grobmaschige Kescher können die Fische verletzen.
Zu oft versuchen: Wenn du zu oft scheiterst, wird der Fisch misstrauisch und schwieriger zu fangen.
Becken nicht vorbereiten: Entferne vor dem Fang Hindernisse, um das Manövrieren zu erleichtern.
FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Fischfang im Aquarium
1. Welcher Kescher eignet sich am besten für schnelle Fische?
Ein großer Kescher mit feinem Netzmaterial ist ideal, um schnelle und kleine Fische sicher zu fangen.
2. Kann ich Fische mit den Händen fangen?
Das ist nicht empfehlenswert, da die Schutzschicht des Fisches beschädigt werden kann. Falls nötig, sollten nasse Hände benutzt werden.
3. Wie kann ich den Stress für den Fisch reduzieren?
Dunkelheit, langsame Bewegungen und eine ruhige Umgebung helfen dabei, den Stress zu minimieren.
4. Gibt es Fische, die besonders schwer zu fangen sind?
Ja, insbesondere schnell schwimmende Arten wie Barben, Salmler oder Killifische sind schwer zu erwischen.
5. Wie oft sollte ich versuchen, einen Fisch zu fangen?
Falls du nach mehreren Versuchen keinen Erfolg hast, gönn dem Fisch eine Pause, um ihn nicht unnötig zu stressen.
Fazit – So fängst du auch schnelle Fische mühelos
Das Einfangen schneller Fische im Aquarium kann herausfordernd sein, aber mit der richtigen Technik und etwas Geduld gelingt es problemlos. Ob mit der Doppelkeschermethode, einer Flaschenfalle oder durch den Einsatz von Futter – für jede Situation gibt es eine geeignete Lösung. Wichtig ist, den Stress für die Fische so gering wie möglich zu halten und sich ausreichend Zeit zu nehmen. So bleibt das Erlebnis für Tier und Mensch stressfrei.
Mit diesen Tipps wirst du nie wieder verzweifelt mit dem Kescher im Wasser herumfuchteln müssen!