Labidochromis hongi im Aquarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Hongi-Buntbarsch

Wissenswertes zu Labidochromis sp. hongi (Labidochromis hongi)
Der Labidochromis hongi, besser bekannt als Hongi-Buntbarsch, gehört zu den faszinierendsten und zugleich relativ pflegeleichten Arten der ostafrikanischen Buntbarsche. Mit seiner leuchtenden Färbung, seinem interessanten Verhalten und seiner beeindruckenden Anpassungsfähigkeit ist er eine äußerst beliebte Wahl unter Aquarianern, die sich auf Malawi-Cichliden spezialisiert haben.
Herkunft: Woher stammt der Labidochromis hongi?
Der Labidochromis hongi stammt ursprünglich aus dem Malawisee in Ostafrika, einem der drei großen ostafrikanischen Grabenbruchseen (neben Tanganjikasee und Viktoriasee). Genauer gesagt wurde die Art erstmals in der Nähe der Hongi-Inseln (auch Hongi Island genannt) im nördlichen Teil des Sees entdeckt, was ihr auch den Namen „Hongi“ eingebracht hat. Der Lebensraum dieser Art besteht hauptsächlich aus felsigen Uferzonen, in denen sie Höhlen, Spalten und Zwischenräume zur Revierbildung und Fortpflanzung nutzen.
Systematik: Gattung und Familie
- Wissenschaftlicher Name: Labidochromis hongi
- Gattung: Labidochromis
- Familie: Cichlidae (Buntbarsche)
- Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
Die Gattung Labidochromis umfasst mehrere kleinere Mbuna-Arten, die für ihr relativ friedliches Verhalten im Vergleich zu anderen Mbuna-Cichliden bekannt sind. Mbunas sind Felsencichliden und stellen eine besonders artenreiche Gruppe innerhalb der Cichliden des Malawisees dar.
Beschreibung und Aussehen
Der Hongi-Buntbarsch ist vor allem für seine intensive, kontrastreiche Färbung bekannt, die besonders bei den Männchen zur Geltung kommt. Die typischen Farbtöne reichen von leuchtendem Orange über kräftiges Blau bis hin zu schwarzen Querstreifen, die sich meist über den Rückenbereich und den Kopf ziehen. Die Flossen sind meist transparent-blau oder schwarz gesäumt, was dem Fisch ein sehr auffälliges Erscheinungsbild verleiht.
- Größe: Männchen bis etwa 10–12 cm, Weibchen meist etwas kleiner (8–10 cm)
- Lebenserwartung: ca. 6–8 Jahre bei guter Pflege
- Geschlechtsdimorphismus: Deutlich – Männchen sind farblich deutlich intensiver, Weibchen meist blassgrau bis blassblau
Verhalten: Sozialstruktur und Charakter
Wie viele Mbuna-Arten ist der Labidochromis hongi territorial, aber im Vergleich zu anderen Felsencichliden eher weniger aggressiv. Besonders Männchen beanspruchen feste Reviere, die sie gegen Artgenossen und andere Cichliden verteidigen. Weibchen sind deutlich zurückhaltender und verhalten sich meist schüchtern.
- Sozialverhalten: Gruppenhaltung empfohlen (1 Männchen auf 2–3 Weibchen)
- Aktivität: Sehr aktiv und neugierig, oft an der Frontscheibe zu beobachten
- Verträglichkeit: Gut mit anderen Mbunas, solange das Aquarium groß genug und strukturreich ist
Haltungsempfehlungen im Aquarium
Die Haltung des Hongi-Buntbarschs im Aquarium ist mit ein wenig Vorbereitung gut möglich. Entscheidend ist ein entsprechend eingerichtetes Aquarium, das den natürlichen Lebensraum möglichst realistisch nachbildet.
Aquariumgröße:
- Minimum für eine kleine Gruppe: 300 Liter
- Optimal: ab 450 Liter aufwärts für größere Gruppen oder Vergesellschaftung
Wasserwerte:
- Temperatur: 24–26 °C
- pH-Wert: 7,5–8,5
- Karbonathärte (KH): 7–12 °dKH
- Gesamthärte (GH): 5–15 °dGH
Einrichtung:
- Viele Steine und Felsaufbauten mit Höhlen und Spalten
- Feiner Kies oder Sand als Bodengrund
- Keine Pflanzenpflicht, da viele Mbunas graben oder Pflanzen beschädigen
- Starke Filterung und gute Belüftung notwendig
Ernährung:
Labidochromis hongi ist omnivor mit starker Tendenz zu herbivorer Ernährung. Eine ballaststoffreiche Kost ist wichtig, um Verdauungsproblemen vorzubeugen.
- Futterarten: Spirulina-Flocken, Grünfutter, Gemüse (z. B. Zucchini, Spinat), spezielles Mbuna-Futter, gelegentlich Frostfutter (z. B. Mysis oder Artemia)
- Achtung: Keine roten Mückenlarven! Diese können zu Verdauungsproblemen führen.
Giftigkeit
Der Labidochromis hongi ist nicht giftig – weder für den Menschen noch für andere Fische. Es bestehen keinerlei toxikologische Risiken im Umgang mit dieser Art.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht des Hongi-Buntbarschs ist im Aquarium gut möglich und gelingt sogar recht häufig ohne spezielles Zutun, sofern die Wasserbedingungen stimmen.
Fortpflanzung:
- Maulbrüter (weiblich): Das Weibchen nimmt die befruchteten Eier ins Maul und trägt sie dort für etwa 3 Wochen aus
- Brutpflege: Weibchen nehmen keine Nahrung auf während der Brutzeit und zeigen sehr intensive Fürsorge
- Jungfische: Beim Auslassen bereits voll entwickelt und schwimmfähig, können mit feinem Staubfutter und zerkleinerten Flocken gefüttert werden
Tipps zur Zucht:
- Separates Zuchtbecken bei gezielter Nachzucht sinnvoll
- Gute Wasserqualität und stressfreie Umgebung fördern den Fortpflanzungserfolg
- Vermeidung von zu vielen Männchen im Becken, da diese Weibchen stark bedrängen können
Häufige Krankheiten
Bei artgerechter Haltung ist der Labidochromis hongi relativ robust. Dennoch können wie bei allen Malawicichliden bestimmte Krankheiten auftreten, insbesondere wenn Wasserwerte oder Ernährung nicht stimmen.
Typische Erkrankungen:
- Malawi-Bloat (Aufgasung): Häufigste Erkrankung, meist durch zu proteinreiche Ernährung verursacht
- Ichthyophthirius (Weißpünktchenkrankheit)
- Flossenfäule
- Parasiten (z. B. Kiemenwürmer)
Vorbeugung:
- Regelmäßige Wasserwechsel (mind. 30 % wöchentlich)
- Hochwertiges, pflanzenbasiertes Futter
- Kein Stress durch Überbesatz oder schlechte Wasserwerte
Alternative Bezeichnungen
- Hongi-Buntbarsch
- Labidochromis sp. "hongi"
- Labidochromis sp. Hongi Island
- Im Handel auch als „Red Top Hongi“ oder „Hongi Sweden“ (Zuchtform mit besonders leuchtendem Rotanteil) bekannt
FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Labidochromis hongi
Wie viele Labidochromis hongi sollte man halten?
Am besten in einer Gruppe mit einem Männchen und zwei bis drei Weibchen, um Stress zu vermeiden.
Kann man den Hongi-Buntbarsch mit anderen Fischen vergesellschaften?
Ja, aber nur mit anderen Mbunas oder robuster Arten aus dem Malawisee. Keine ruhigen, kleineren Fische oder südamerikanische Arten.
Wie schnell wachsen Hongi-Buntbarsche?
Relativ zügig – innerhalb eines Jahres erreichen sie meist ihre Endgröße.
Brauchen sie Pflanzen im Aquarium?
Nein, Pflanzen sind nicht zwingend notwendig und werden oft beschädigt. Kunstpflanzen oder robuste Arten wie Anubias auf Stein können verwendet werden.
Wie oft soll gefüttert werden?
Zwei- bis dreimal täglich in kleinen Portionen, die in wenigen Minuten gefressen werden.
Fazit: Labidochromis hongi – Farbenfroher Mbuna für Malawi-Fans
Der Labidochromis hongi ist eine hervorragende Wahl für Aquarianer, die sich der faszinierenden Welt der Malawi-Cichliden widmen möchten. Seine leuchtenden Farben, das interessante Sozialverhalten und die relativ einfache Pflege machen ihn sowohl für ambitionierte Einsteiger als auch für erfahrene Halter attraktiv. Wichtig sind ein gut strukturiertes Aquarium, eine angepasste Ernährung und artgerechte Gruppenhaltung.
Mit der richtigen Pflege wird dieser wunderschöne Mbuna über viele Jahre hinweg zu einem echten Highlight im Aquarium und sorgt für lebendige Farben und spannendes Verhalten direkt im Wohnzimmer.
Haltungsbedingungen
Um Labidochromis sp. hongi (Labidochromis hongi) möglichst artgerecht zu halten, empfehlen wir nachfolgende Bedingungen zu schaffen. Vor allem bei der Angabe zur Mindestgröße bitten wir zu beachten, dass die optimalen Verhältnisse unter Umständen erst in wesentlich größeren Aquarien hergestellt werden können.
- Wassertemperatur: 24° bis 26°C
- pH-Wert: 7.5 bis 8.5
- Gesamthärte: 5° bis 15° dGH
- Mindestaquariengröße: 300 Liter



