Anolis allisoni im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Allisons Anolis

Wissenswertes zu Anolis allisoni (Allisons Anolis)
Herkunft und Verbreitung
Anolis allisoni, oft auch als Cuban Green Anole oder Allisons Anolis bezeichnet, ist eine faszinierende Echse, die vor allem in der Karibik beheimatet ist. Ursprünglich stammt diese Art von der Insel Kuba, insbesondere von den westlichen Regionen, sowie einigen angrenzenden Inseln und Küstengebieten. Auf Grund ihrer attraktiven Färbung und der geringen Ansprüche an die Haltung haben sich diese Tiere mittlerweile auch in privaten Terrarien weltweit verbreitet.
Die natürlichen Lebensräume von Anolis allisoni bestehen vorwiegend aus bewaldeten Regionen, Sträuchern und niedrigem Buschwerk. Sie bevorzugen Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit und ausreichender Vegetation, die Schutz, Kletter- und Versteckmöglichkeiten bietet. Gleichzeitig sind sie in der Lage, sich in halboffenen Gebieten anzupassen, solange genügend Pflanzen, Äste und Verstecke vorhanden sind, die ihre natürliche Lebensweise imitieren. Aufgrund dieser Flexibilität sind sie auch für Anfänger in der Terraristik interessant, die ein naturnahes Habitat nachbilden möchten.
Gattung und Familie
Anolis allisoni gehört zur Familie der Dactyloidae und zur Gattung Anolis. Innerhalb dieser Familie gibt es zahlreiche weitere Anolis-Arten, die sich durch ihre farbliche Vielfalt, unterschiedliche Körpergrößen und Verhaltensweisen auszeichnen. Die Gattung Anolis ist besonders bekannt für ihre Fähigkeit, die Farbe der Haut je nach Stimmung und Umgebung leicht zu verändern, ihre ausgeprägten Kletterfähigkeiten sowie das charakteristische Ausstrecken der Kehllappen bei Männchen als Ausdruck von Revierverhalten oder Balzverhalten.
Die wissenschaftliche Bezeichnung lautet Anolis allisoni Barbour, 1928, wobei Barbour der Zoologe war, der die Art erstmals beschrieben hat. Trotz der Vielzahl an Anolis-Arten zeichnen sich Anolis allisoni durch ihre besonders lebendige Färbung und ihr aktives Verhalten aus, was sie zu einem der beliebtesten Anolis-Arten in der Terraristik macht.
Beschreibung und Aussehen
Anolis allisoni ist eine mittelgroße Echse mit einem schlanken, agilen Körperbau. Die Männchen erreichen typischerweise eine Gesamtlänge von 15 bis 20 Zentimetern, während die Weibchen etwas kleiner bleiben, meist zwischen 12 und 16 Zentimetern. Ihr Gewicht liegt bei ausgewachsenen Tieren zwischen 8 und 12 Gramm, was sie zu leichten und wendigen Kletterern macht.
Das auffälligste Merkmal dieser Art ist die intensive grüne Grundfärbung des Körpers, die oft von einem leicht bläulichen Schimmer begleitet wird. Bei manchen Individuen treten auf dem Rücken dunklere Streifen oder Flecken auf, die je nach Stimmung und Umgebung mehr oder weniger sichtbar sein können. Die Kehllappen der Männchen sind typischerweise leuchtend rot bis orange und dienen vor allem der Kommunikation und Balz. Weibchen besitzen einen kleineren, weniger auffälligen Kehllappen. Die Hautstruktur ist glatt, und die Tiere besitzen lange, kräftige Zehen mit Haftlamellen, die ein sicheres Klettern an vertikalen Flächen ermöglichen.
Der Kopf von Anolis allisoni ist keilförmig und relativ flach, mit großen Augen, die eine hervorragende Sicht und ein schnelles Erfassen von Bewegungen ermöglichen. Die Tiere sind tagaktiv, weshalb die Augen besonders gut an helles Licht angepasst sind. Ihr Schwanz ist lang und dient nicht nur zur Balance beim Klettern, sondern kann bei Bedrohung auch abgeworfen werden, um dem Tier die Flucht zu ermöglichen.
Haltungshinweise
Die Haltung von Anolis allisoni im Terrarium erfordert ein naturnahes Setup, das die natürlichen Lebensbedingungen so gut wie möglich nachahmt. Da die Terrarientiere vor allem in den tropischen Regionen Kubas beheimatet sind, sollten Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung an diese Bedingungen angepasst werden.
Terrariumgröße
Für ein einzelnes Tier wird ein Terrarium von mindestens 60x40x60 Zentimetern empfohlen. Da Anolis allisoni sehr aktive Kletterer sind, ist ein hohes Terrarium immer besser als ein flaches. Für mehrere Tiere sollte man auf eine größere Einrichtung setzen, um Revierkonflikte zu minimieren.
Einrichtung
Die Einrichtung sollte vielfältig sein: Äste, Korkröhren, Rindenstücke, Pflanzen und Kletterpflanzen bieten Verstecke und Klettermöglichkeiten. Künstliche Kletterstrukturen können ebenfalls verwendet werden, sollten aber stabil sein, damit die Tiere sich nicht verletzen. Pflanzen wie Epipremnum, Bromelien oder Farne eignen sich besonders gut, da sie das Mikroklima verbessern und Schattenplätze schaffen.
Temperatur und Beleuchtung
Die Tagestemperaturen sollten zwischen 26 und 30 Grad Celsius liegen, während nachts 20 bis 24 Grad ausreichend sind. Ein Wärmespot zur Thermoregulation ist wichtig, damit die Tiere ihre Körpertemperatur selbst regulieren können. Als Beleuchtung eignet sich eine Kombination aus UVB-Licht und Vollspektrumlicht, da diese Art UVB-Strahlung für die Synthese von Vitamin D3 benötigt. Ein Licht-Zyklus von etwa 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht simuliert die natürlichen Tagesabläufe.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte konstant zwischen 60 und 80 Prozent liegen. Tägliches Sprühen ist notwendig, um diese Werte zu halten und den Tieren ein angenehmes Klima zu bieten. Gleichzeitig sollten trockene Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein, damit die Tiere selbst entscheiden können, wann sie Feuchtigkeit benötigen.
Ernährung
Anolis allisoni ist eine rein insectivorer Echse, die eine abwechslungsreiche Ernährung aus Lebendfutter benötigt. Kleine Grillen, Heimchen, Fruchtfliegen, Mückenlarven oder gelegentlich kleine Heuschrecken sind ideal. Eine regelmäßige Staubung der Futtertiere mit Calcium- und Vitaminpräparaten ist notwendig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Giftigkeit
Anolis allisoni gilt als ungefährlich für den Menschen. Sie besitzen keine Giftzähne oder Toxine, die eine Gefahr darstellen könnten. Bisse sind zwar möglich, verursachen jedoch lediglich kleine, harmlose Hautverletzungen. Aus diesem Grund eignen sich diese Tiere besonders gut für Halter, die erstmals mit Reptilien arbeiten.
Vermehrung und Zucht
Die Zucht von Anolis allisoni ist für erfahrene Terrarianer gut machbar, erfordert jedoch Kenntnisse über die natürlichen Verhaltensweisen und Ansprüche der Tiere. Männchen zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten, weshalb bei mehreren Tieren genügend Platz und Versteckmöglichkeiten gegeben sein sollten, um Aggressionen zu vermeiden.
Paarung
Die Paarungszeit beginnt in der Regel, wenn Temperaturen und Lichtverhältnisse den natürlichen Sommerbedingungen entsprechen. Männchen zeigen dann intensiveres Farbmuster, spreizen den Kehllappen und führen auffällige Balzbewegungen aus, um Weibchen anzulocken. Die Paarung selbst ist relativ kurz und unkompliziert.
Eiablage
Weibchen legen meist einzeln oder in kleinen Abständen Eier, die etwa 1 bis 2 Zentimeter groß sind. Die Eier werden in feuchten, lockeren Substraten wie Kokosfaser oder spezieller Anolis-Eiersubstratmischung abgelegt. Nach der Ablage sollten die Eier bei einer Temperatur von 25 bis 28 Grad Celsius inkubiert werden. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 50 bis 70 Tage, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Aufzucht der Jungtiere
Die Jungtiere schlüpfen bereits farblich ähnlich wie die Erwachsenen, wobei die Farben zunächst etwas blasser sind. Sie benötigen kleinere Futtertiere und besonders gut überwachte Feuchtigkeit sowie Temperatur, um eine gesunde Entwicklung sicherzustellen.
Mögliche Krankheiten
Wie alle Reptilien können auch Anolis allisoni anfällig für bestimmte Krankheiten sein. Typische Erkrankungen entstehen häufig durch Haltungsmängel wie falsche Temperaturen, zu geringe Luftfeuchtigkeit oder einseitige Ernährung.
- Metabolische Knochenerkrankung (MBD): Verursacht durch Calcium- und Vitamin-D3-Mangel. Symptome sind weiche Gliedmaßen, Deformationen und Schwäche.
- Haut- und Parasitenprobleme: Milbenbefall, Pilzinfektionen oder bakterielle Hautinfektionen können auftreten, insbesondere bei schlechter Hygiene oder zu feuchtem Substrat.
- Infektionen der Atemwege: Meist Folge von zu niedrigen Temperaturen oder zu hoher Luftfeuchtigkeit, erkennbar an geschwollenen Nasenlöchern oder Atemnot.
Regelmäßige Kontrolle, ausgewogene Ernährung, optimale Terrarienbedingungen und Hygiene reduzieren das Risiko erheblich.
Alternative Bezeichnungen
Neben der wissenschaftlichen Bezeichnung Anolis allisoni sind gebräuchlich:
- Allisons Anolis
- Cuban Green Anole
- Blaugrüner Anolis (bezogen auf den bläulichen Schimmer bei einigen Männchen)
- Allisoni-Anolis
Diese Bezeichnungen werden häufig in Terraristikforen, Shops oder Ratgebern verwendet.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Ist Anolis allisoni für Anfänger geeignet?
Ja, bei korrekter Terrarieneinrichtung und ausgewogener Ernährung sind diese Tiere auch für Anfänger geeignet, da sie relativ robust und leicht zu pflegen sind.
2. Kann man mehrere Tiere zusammen halten?
Mehrere Tiere sind möglich, erfordern jedoch ein ausreichend großes Terrarium mit genügend Klettermöglichkeiten und Verstecken, um Stress und Aggressionen zu vermeiden.
3. Wie oft sollte man das Terrarium sprühen?
Tägliches Sprühen morgens und abends hilft, die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten. Die Tiere profitieren auch von gelegentlichen Regensimulationen, die ihr Verhalten fördern.
4. Welche Pflanzen eignen sich für das Terrarium?
Epipremnum, Bromelien, Farne, Philodendren und Kletterpflanzen sind ideal, da sie Schatten und Verstecke bieten und das Mikroklima verbessern.
5. Wie erkennt man das Geschlecht?
Männchen sind größer, haben leuchtende Kehllappen und zeigen balzende Verhaltensweisen. Weibchen sind kleiner, unscheinbarer und besitzen einen kleineren Kehllappen.
Fazit
Anolis allisoni ist eine farbenprächtige, lebhafte und faszinierende Echse, die nicht nur durch ihre Erscheinung, sondern auch durch ihr interessantes Verhalten besticht. Ihre Haltung im Terrarium erfordert zwar eine gewisse Planung und Aufmerksamkeit hinsichtlich Klima, Beleuchtung und Ernährung, belohnt den Halter aber mit aktiven, neugierigen Tieren, die das Terrarium lebendig machen. Besonders die Balzverhalten der Männchen, die wendigen Kletterkünste und die Farbwechsel bei Stimmungen machen diese Art zu einem Highlight in jedem Terrarium.
Mit der richtigen Pflege, artgerechten Einrichtung und einer ausgewogenen Ernährung ist Anolis allisoni nicht nur für erfahrene Terrarianer eine Bereicherung, sondern auch für Einsteiger, die sich für die exotische Welt der Echsen begeistern. Die Zucht dieser Art ist gut möglich und kann, bei Einhaltung der Anforderungen, erfolgreich umgesetzt werden. Krankheiten treten hauptsächlich durch Haltungsfehler auf und lassen sich durch regelmäßige Kontrolle und Hygiene weitgehend vermeiden.
Durch ihre moderate Größe, die tagaktive Lebensweise und die farbenprächtige Erscheinung bleibt Anolis allisoni eine der beliebtesten und attraktivsten Anolis-Arten für Terrarienliebhaber weltweit. Sie verbindet Schönheit, Aktivität und relativ unkomplizierte Pflege auf einzigartige Weise, wodurch sie einen festen Platz in der Terraristik verdient hat.