Varanus tristis orientalis im Terrarium halten
Einrichtungsbeispiele mit Östlicher Trauerwaran

Wissenswertes zu Varanus tristis orientalis
Varanus tristis orientalis (Östlicher Trauerwaran) gehört zur Familie der Warane (Varanidae) und wird innerhalb der Gattung Varanus der Untergattung Odatria zugeordnet. Es handelt sich um die östliche Form des sogenannten Trauerwarans, deren taxonomischer Status als Unterart jedoch nicht unumstritten ist.
Herkunft und Lebensraum
Diese Form ist in den östlichen und südöstlichen Regionen Australiens verbreitet, insbesondere in Queensland, New South Wales und im Norden Victorias. Sie bewohnt offene Eukalyptuswälder, lichte Savannen, Baumsteppen sowie trockene Buschlandschaften. Dort nutzt sie sowohl Bodenverstecke als auch Baumhöhlen und lebt häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen, sofern Rückzugsräume vorhanden sind.
Aussehen
Varanus tristis orientalis erreicht eine Gesamtlänge von etwa 80 bis 90 cm, wobei der Schwanz rund zwei Drittel der Länge ausmacht. Die Grundfarbe ist meist gelblichbraun bis olivgrau mit dunkler Punkt- oder Netzzeichnung. Charakteristisch ist die deutlich gebänderte Schwanzzeichnung und eine gut erkennbare helle Zeichnung am Kopf. Im Gegensatz zur westlichen Form (V. t. tristis) ist die östliche Form insgesamt heller gefärbt und zeigt eine auffälligere Musterung, insbesondere am Schwanz.
Verhalten und Ernährung
Diese Warane sind tagaktiv und ausgesprochen beweglich. Sie zeigen sowohl boden- als auch baumbewohnendes Verhalten, ruhen nachts aber bevorzugt in Astlöchern oder Rindenspalten. Im Terrarium sind sie sehr neugierig, nutzen gerne die gesamte Strukturfläche und reagieren sensibel auf Veränderungen.
Die Nahrung besteht aus Insekten, kleinen Nagern, Eiern, Echsen und Aas. In Menschenobhut eignen sich adulte Heimchen, Schaben, Nestlinge von Mäusen (sparsam), Wachtel- oder Reptilieneier sowie Kükenfuttertiere.
Fortpflanzung
Während der Fortpflanzungszeit im australischen Frühjahr zeigt das Männchen ein ausgeprägtes Balzverhalten. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwischen 6 und 12 Eier, meist in eine selbst gegrabene Erdhöhle oder in entsprechend vorbereitetes Substrat. Die Inkubationszeit beträgt bei 29–31 °C etwa 120 bis 150 Tage. Jungtiere schlüpfen mit etwa 22 cm Gesamtlänge.
Nutzen
Die östliche Form des Trauerwarans gilt in der Terraristik als lebhaft, lernfähig und sehr beobachtenswert. Aufgrund ihrer hohen Aktivität und des Kletterverhaltens sollte das Terrarium entsprechend groß und strukturiert sein. Die Art wird von Haltern geschätzt, die ein intelligentes, interaktives Tier suchen, das sich bei ruhiger Pflege gut beobachten lässt.
Krankheiten und natürliche Feinde
In der Natur sind Greifvögel, große Schlangen und Raubbeuteltiere potenzielle Feinde. In menschlicher Obhut sind typische Haltungsprobleme Parasiten, Verbrennungen durch falsche Technik oder Stoffwechselprobleme durch mangelhafte UV-Versorgung. Ein gut belüftetes, großräumiges Terrarium mit starker Beleuchtung und Temperaturgradienten ist essenziell.
Gesetzliche Regelung zur Haltung
Die Haltung ist in Deutschland derzeit nicht genehmigungspflichtig, jedoch sind die allgemeinen Vorgaben des Tierschutzgesetzes zu beachten.
Deutsche und alternative Bezeichnungen
Im Deutschen wird die Art als Östlicher Trauerwaran bezeichnet. Der wissenschaftliche Name tristis bedeutet „traurig“ oder „dunkel“, was sich vermutlich auf die Färbung der westlichen Form bezieht. Die Einordnung in zwei Unterarten – tristis tristis (westlich) und tristis orientalis (östlich) – ist umstritten, da einige Fachleute diese Unterscheidung als rein farblich und geografisch bedingte Variante betrachten, nicht als klare genetische Trennung.